Irgendwie ist in diesem Jahr alles anders. Es fing damit an das mein neuer Deckaufbau nicht so perfekt geworden ist wie Skipper sich das vorgestellt hatte. Als mein Deck im Februar fertig war sah es aus wie frisch aus der Werft. Nicht der kleinste Makel war zu sehen als ich im März an den See gebracht und aufgebaut wurde. Nach zwei Wochen an der frischen Luft zeigte sich dann aber an einigen Stellen das Glasgewebe unter dem Klarlack und es ergaben sich raue Stellen. Also baute die Crew mich nach 2 Trainingstagen wieder ab und es ging zurück in die Garage. Dort brachte Skipper 2 weitere Lagen Klarlack auf wodurch die meisten unansehnlichen Stellen verschwanden. Mittlerweile war es April. Aber warum ging es nicht wie gewohnt nach Liblar sondern wieder an meinen See. Und auch hier war es ungewöhnlich ruhig für die Jahreszeit. Es waren außer mir keine Schiffe auf dem See und wenn meiner Crew nicht andauernd vorbei geschaut hätte wäre ich hier glatt „verlangweilt“. Corona war das Zauberwort. Es war immer mal wieder zu hören und muss dafür gesorgt haben das wir nicht zu den Regatten gefahren sind. An der Crew oder mir hat es jedenfalls nicht gelegen. Wir waren jede Woche auf dem Wasser und haben zusammen auch schon die obligatorische Jahresanfangs-Kenterung hingelegt. So wie ich die Sache sehe wird das auch so schnell nichts mit dem Regatta segeln. Aber vielleicht habe ich ja Glück und es kommt mich mal jemand besuchen.
Der Besuch ließ gar nicht so lange auf sich warten. Irgend jemand hatte das Korsar-Eigentümer-Wechsel-Karussell angeworfen und so kam es, dass Klassenclown zu mir an den See kam. Er hat die Besitzer gewechselt und war ein paar Wochen bei mir zu Gast. Er wurde hier von allen Abziehbildern befreit, poliert und bekam auch eine neue Ruderanlage. Er absolvierte mit seiner neuen Crew ein paar Probeschläge und wurde anschließend an den Alpsee umgesiedelt. Dort bekommt er bestimmt auch bald einen neuen Namen.
Ups, schon wieder Herbst und die Saison ist fast zu Ende. Ein paar schöne Segeltage gab es noch. Es waren Tage dabei, da musste die Crew mich im Strandbad anlanden und die Segel streichen, weil es zu stürmisch war. Es waren aber auch gemütliche Trips dabei mit warmen Herbstwind und tollen Wolken.
Ende November war es dann soweit, ab nach Hause in die Garage. Zuvor wurde ich aber von Skipper schräg gestellt damit er sehen kann ob Wasser aus meinem Mittelschot läuft. Das war zum Glück nicht der Fall. Anschließend beseitigte er die kleinen Macken am Rumpf die ich mir im Laufe der Saison geholt hatte. Die Kollision mit 0815 hatte auch bei mir Spuren hinterlassen. Mein Bug musste verspachtelt und lackiert werden. Der 5mm Draht der die Wanten spannt hatte Splis da er irgendwie neben die Umlenkrolle gerutscht war. Das hieß die komplette Verspannung der Wanten musste neu hergestellt werden. Damit ist nun jeder einzelne Draht, jede Fall, jeder Strecker und auch jede Schot durch etwas Neues ersetzt und somit nicht mehr Original. Jetzt ist es aber endgültig Zeit für die Wintergarage, es ist ja schon bald Weihnachten.
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