Kuhschellen Regatta 2018

Kaum von der Sandhasen Regatta zurück und getrocknet, hieß es schon wieder auf zur Kuhschelle an den Alpsee. Ich hab’s ja gerne, wenn es Schlag auf Schlag geht, wobei hier der zeitliche Ablauf gemeint ist. Den langen Weg traten wir am Freitag Nachmittag an und fuhren wieder die kürzeste Route, die das  Navi ausgeknobelt hatte. Wir kamen in den frühen Abendstunden am See an und trafen gleich bekannte Gesichter, die uns begrüßten. Ich wurde abgekoppelt und auf der Wiese neben Rennschnegge geparkt. Eigentlich ist das Brüllkäfers Platz, aber er war wieder nicht da. Die Crew ging dann gleich zu den anderen, die es sich schon am Lagerfeuer gemütlich gemacht hatten und ich genoss die Ruhe auf dem Platz. Toll, das fünfte Mal schon darf ich hier am schönen Alpsee segeln. Schade, das die Sieben Schwaben-Regatta dieses Jahr ausfällt, da wären wir auch gerne dabei gewesen. Die Nacht verlief ruhig. Am Samstag Morgen war die Crew zeitig auf den Beinen und riggte mich auf. Viele bekannte und auch wieder einige neue Schiffe bekam ich zu sehen. Neu waren SambaSamba, Newton, Let’z fets und Ronja.

Ein weiteres Schiff, das ich schon oft getroffen hatte, bekam an diesem Wochenende seinen Namen, das heißt den Namen trug es schon immer, aber es zeigte ihn bisher nicht sichtbar auf seinem Rumpf. Warum eigentlich nicht? So schrill klingt der Name nun auch wieder nicht. Auf jeden Fall kann man ab sofort blau auf weiß, lesen wie er heißt. Ups ich kann ja reimen. Nachdem so langsam alle eingetrudelt waren, sind wir, nach der Steuermannsbesprechung, mit ein paar anderen zusammen auf den See. Wir sind ja zum segeln da, auch wenn der Wind noch nicht beständig war und abwechselnd aus den falschen Richtungen wehte. Nachdem wir eine Weile unterwegs waren, frischte es mehr und mehr auf und die Wettfahrtleitung legte die Startlinie. Die Crew trimmte noch etwas mehr Mastfall und band die Genua ins zweite Loch, dann ging es auch schon los zum ersten Lauf. Aber was war da los? Ein weißes Paddelboot befand sich ca 2 Bootslängen neben dem Startschiff und behinderte uns gewaltig. Skipper musste schnell noch einen Kringel drehen, um nicht mit dem Ruderer zu kollidieren. Der Start am Startschiff war dann nicht mehr in erster Reihe möglich und so legten wir gleich um und suchten den freien Wind abseits vom Feld. Das war dann aber gar nicht so übel und wir kamen nach der langen Kreuz im Mittelfeld an der Luvtonne an. Am Raumfass wurde es im Pulk von sieben Schiffen kuschelig eng und die Crew stellte fest das spitze Spi-Halsen noch einige Übung erfordern, die verlorenen Meter waren aber dank einer leichten Pivatböh schnell wieder aufgeholt. Auch auf der nächsten Kreuz und dem folgenden Vorwindkurs verteidigten wie unser Position vor allem gegenüber Plan-B, der uns dicht im Kielwasser folgte.  Auf der sehr kurzen Zielkreuz kam er uns so nahe, dass Skipper schwer ins schwitzen kam und mich gerade noch ein paar Meter vor Ihm über die Ziellinie luvte. Mit dem 16. Platz knapp hinter vajra war die Crew äußerst zufrieden, zumal wir einige alte Hasen hinter uns gelassen hatten. Der Wind flaute dann etwas ab und die Crew stellte meinen Mast wieder gerader auf mein Kielschwein. Da tönte auch schon das 5 Minuten Signal. Die Startlinie ist hier am Alpsee immer ewig lang und Skipper sah, dass am Ende der Linie die Flagge auf der Startboje heftig wehte. Also machten wir uns auf, die Linie hinab zu segeln. Das taten aber auch noch andere und so war bald das halbe Feld in unmittelbarer Nähe. ROCK n‘ ROLL versuchte mehrfach uns in Luv zu überlaufen, aber Skipper passte auf und luvte Ihn immer gegen die Startlinie, so dass er abbremsen musste. Dann folgte der Startton und wir sind losgedüst. Die Schottin suchte diesmal auf dem Startschiff vergebens nach der Einzelrückrufflagge. Die war nicht gehießt und so konnten wir guten Gewissens lossegeln. Wir segelten knapp hinter dem Lokalmatador säck en’d strietzer auf der linken Seite des Sees hinauf zur Luvtonne, verloren Ihn aber im letzten Drittel. Auf dem Raumschenkel teilt sich das Feld in mehrere Gruppen, die den guten Wind suchten. Wir waren leider in der falschen kleinen Gruppe und fanden uns am Leefass ziemlich am Ende des Feldes wieder. Mit fiete, den das gleiche Los getroffen hatte, machten wir uns wieder zur Kreuz auf. Wir wechselten im immer mehr abflauenden Wind öfters die Position mit Ihm. Ca. zweihundert Meter vor der Tonne erfasste uns eine Böh und wir zogen davon. fiete kam nur ganz langsam hinterher und wir waren am Luvfass hundert Meter vor Ihm. Auf dem Vorwindkurs ging es dann genau anders herum. Er und noch ein weiteres Schiff bekamen eine Böh und  zogen einige Meter neben uns vorbei. Skipper und Schottin waren verdutzt, mein Spi hing schlaff wie ein Sack, die beiden anderen fuhren mit prallen Segeln an uns vorbei und waren bald am Leefass während wir immer noch standen. So beendeten wir dem Lauf weit hinten im Feld. Das wasser flow gekentert war und seine Crew ihn nicht mehr ins Laufen bekommen hatte ist uns dabei gar nicht aufgefallen. Dann wollte die Wettfahrtleitung doch glatt noch einen dritten Lauf beginnen, aber die meisten Schiffe waren schon Richtung Hafen unterwegs. Das lag wahrscheinlich am Fußballspiel welches gleich beginnen sollte. Der Wettfahrtleiter hatte ein Einsehen und startete dann doch keinen Lauf mehr. Ich wurde so ziemlich als letztes Schiff geslippt. Nachdem die Crew ein Stärkungsbier genommen hatte wurde ich abgetakelt. Nach dem Abendessen saßen die meisten Mannschaften im Clubheim und schauten sich das Fußballspiel an. Da kein Jubel zum mir nach außen drang, denke ich dass es eher langweilig war. Kurz vor Schluss hat die deutsche Mannschaft dann aber doch noch gewonnen. Alle versammelten sich danach um das Lagerfeuer, obi wan’s Skipper packte seine Gitarre aus und es wurde bis in die frühen Morgenstunden gesungen und gefeiert. Leider hat meine Crew das nicht mehr mitbekommen, sie waren zu früh ins Bett. Sonntags stellte sich bei strahlendem Sonnenschein leider kein Wind ein und es konnte keine Wettfahrt mehr gesegelt werden. Schade, die Crew war fest entschlossen noch ein paar Plätze gut zu machen. Wir Schiffe wurden dann so nach und nach  abgeriggt und eingepackt. Auch Prinz von Baden neben mir lag schon in seiner Unterpersenning, da setzte plötzlich etwas Wind ein und die Wettfahrtleitung lies die Mannschaften abstimmen, ob noch gesegelt werden sollte. Viele hoben die Hand zum segeln und so mussten einige ihre Schiffe wieder aufriggen. Auch Prinz von Baden wurde unter lautem Gemecker seiner Crew wieder ausgepackt. Auch mein Spi war schon ordentlich verpackt und musste wieder angeknüpft werden. Ein paar Minuten später wurde die Entscheidung aber wieder zurückgenommen. Der Wind war wieder weg und setzte erst dann wieder ein, als alle abgebaut hatten. Was für ein Windkarussel war das doch an diesem Tag. Es folgte die Siegerehrung, die wie immer hier am See, mit lautem Geschelle begleitet wird. Dann reisten die meisten Schiffe und Mannschaften ab. Ich wurde auch angekoppelt und zur Pension gezogen, wo ich noch eine Nacht im Dauerregen verbringen durfte. Am nächsten Tag wurde das Wetter aber wieder besser und wir konnten zweidrittel des Weges bei Sonnenschein nach Hause cruisen. Schwups – das Alpsse Wochenende war schon wieder zu Ende und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr.

ah-so gewonnen hat GER 3811 mit Peter und Birgit

Ergebnis1     Ergebnis2

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