Nix kaputt machen und nicht Letzter werden – das wollte die Crew eigentlich immer. Aber das ist diesmal gründlich in die Binsen gegangen – und dabei fing der Saisonauftakt so vielversprechend an. Wir hatten schon zwei schöne Trainingstage in Bosen hinter uns und alle Neuerungen funktionieren einwandfrei. Der Samstag begann für mich gegen acht Uhr und wir starteten bei schönstem Wetter in Richtung Liblar. Es war zwar fürs Cabrio-Feeling noch etwas zu kal,t aber die Stimmung vor mir im MX war trotzdem gut. Die Strecke war frei und so kamen wir sehr zeitig beim SCV an. Einige bekannte Gesichter waren auch schon da und so nahm das kurze Begrüßungsritual der Crews seine Lauf. Anschließend wurde ich ruck-zuck aufgebaut und stand bald bei schönstem Wetter am See in Liblar. Es fehlten noch einige Schiffe und es fehlte noch etwas Wind. Bis zum ersten Start um 14:00 Uhr setzte dann aber eine leichte Brise ein. Wie schon öfters in Liblar erlebt, war der Wind sehr unbeständig und drehte häufig. Der Wettfahrtleiter setzte nur eine Runde Dreieck/Schleife/Ziel an. Das hieß besonders gut Starten, da der Lauf sehr kurz werden würde. Wir waren am richtigen Ende der Startlinie und mussten nur noch um eine OK Jolle rum, die sich direkt neben mir auf der Startlinie tummelte. Was die jetzt da wollte, wusste Sie wohl selber nicht. Skipper lies sich aber dann auch noch von WULLIE übertölpeln, der sich über uns legte und versaute so die gute Startposition. Da hätte er besser aufpassen müssen. Das Resultat war die Rundung der Luvtonne als Letzter. Die Aufholjagd gestaltete sich sehr mühsam und so kamen wir auch an der Leetonne als Letzte rum. Die ævintýri und supergrobi waren aber nur wenige Meter vor uns. Die kommende Zielkreuz war natürlich auch sehr, sehr kurz. Also gute Aussichten den Lauf als Letzte zu beenden. Die Crew gab aber mal wieder Alles und kämpfte sich mit drei Schlägen an die beiden vor uns heran. So sind wir dann als Leeboot mit den beiden auf gleichem Bug auf die Ziellinie los gesegelt. Drei Meter vor der Linie machte Skipper einen Aufschießer über die Linie und wir waren damit um Haaresbreite vor beiden im Ziel. Uff das war knapp. So, der nächste Start sollte besser werden. Die OK Jollen, die eigentlich 5 Minuten hinter uns starten sollten, wollten aber die eine oder andere Startübung proben, sodass wir abwarten mussten, bis das OK-Feld die kurze Runde gedreht hatte. Dann kam unser zweiter Start. Skipper positionierte mich als unterstes Schiff direkt vor der Tonne am Ende der Startlinie. Der Start stand kurz bevor als Erste Versuchung uns in Luv überholen wollte. Skipper gab Gas und luvte Erste Versuchung über die Linie. Dann knallte der Startschuss. Klar Erste Versuchung war in Luv über der Linie und die Einzelrückrufflagge konnte ja nur für Sie sein. Uns konnte der Wettfahrtleiter auf dem Startschiff ja gar nicht gesehen haben und die Crew war sich auch einig, dass ich beim Schuss noch hinter der Linie war. Erste Versuchung segelte auch einfach weiter. Zum unserem Leidwesen lagen wir aber in ihrem Lee und es dauerte ewig bis wir dahinter umlegen konnten um freien Wind zu haben. Das Ende vom Lied, der Start war auch verhunzt. Jetzt wollte es die Crew besonders gut machen und – segelte dabei mehr rückwärts als vorwärts. Ich stampfte bei dem bisschen Wind oft auf der Stelle und versuchte so gut ich konnte die beiden von der richtigen Segelstellung zu überzeugen, damit ich wieder ins Laufen kam. Leider mit wenig Erfolg. Als wir dann unter Spi eine kleine Bö erwischten und auf das Ende des Feldes an den Leetonnne aufliefen, war Skipper etwas übereifrig und schätze den Abstand zu Grinsekatze falsch ein. Einen kleiner Stupser an ihrem Heck kommentierten die beiden Crewmitglieder mit einem kurzen und knappen „Hey das war aber nicht fair“. Ja, dass sah meine Crew dann auch so und machten sofort einen Kringel. Die Aufholjagt durch das entgegenkommende OK Jollen Feld war von viele Wendemanövern geprägt, die allesamt nicht vom Besten waren. So gingen wir dann auch am Ende des Feldes durch das Ziel. Der Wettfahrtleiter kommentierte die Durchfahrt mit dem Wort „OCS“. Skipper fragte Ihn dann wieso er das gesehen hatte und er meinte: „Gar nicht aber unser Boot am Ende der Startlinie hat es gesehen“. So das war es nun, ne dicke Beule an meinen Bug und Letzter geworden. Die Stimmung an Bord war nicht so toll. Dann sind wir aber erst mal zur Grinsekatze und haben dort erleichtert festgestellt, dass sie nicht mal einen Kratzer hatte. Es ging nun Richtung Land da der drehende Wind mittlerweile komplett einschlief. Fast mussten die Crew noch zurück paddeln. Die Schiffe wurden geslippt und ich wurde den Hang hinauf bis auf den Gehweg gezogen. Kurz die Segel getrocknet, dann fing die Crew an mich abzuriggen. Es sah nicht nach einem weiter Start aus. Nach ein paar Trostbierchen setzte wieder Wind ein aber es wurde keine Wettfahrt mehr gestartet. Nur Büllkäfer hatte Glück. Seine Crew heizte mit Ihm noch ein Paar Schläge im Abendwind über den See. Für mich aber war der Tag gelaufen. Die Crew wollte Ihr Glück dieses Jahr noch beim traditionellen Kicker-Turnier versuchen. Geübt hatten sie ja schon im Februar. Die Schottin ging mit dem Skipper von GRAUZONE ins Turnier und Skipper ging mit OK-Jolle Prinzessin Horst’s Skipper an den Start. Das hat dann auch ganz ordentlich geklappt, beide Teams gewannen sogar ein Match.
Der nächste Morgen begann frühlingshaft. Kalt und klar aber leider ohne Wind. Der See lag spiegelglatt vor uns. Die Crew ging erst mal Kaffee trinken und anschließend tummelte man sich beim fachsimpeln um die Boote. Um die Mittagszeit setzte dann doch endlich etwas Wind ein und die Startvorbereitungen begannen. Wir waren als Erste am Startbram, von dem uns der Wettfahrtleiter mit den Worten begrüßte „Na – wir dachten schon Ihr wolltet heute nicht mehr segeln“. Doch, wollen wir und am liebsten gut. Es konnte ja nur besser werden. Bald waren alle versammelt und das Startprocedere begann. Die OK Jollen ließen diesmal genügend Platz, meine Crew konzentrierte sich und so gelang uns ein guter Start am Startschiff. Mein Trimm stimmte heute, die beiden segelten gut und so kamen wir dann hinter Kornblümchen als zweite ums Luvfass. Das war doch schon mal ein guter Anfang. Das diese Position bei dem erstklassigen Feld nicht leicht zu halten war, war uns natürlich klar. Aber die Crew kämpfte weiter gut und so kamen wir nach dem ersten Dreieck wieder mit dem ersten Pulk an der Luvtonne an. Dort stellte uns der rote korsar dann etwas in den Wind und wir verloren dadurch einige Plätze. Der folgende Spikurs und die Kreuz waren vom stark drehenden Wind geprägt, mit dem aber alle zu kämpfen hatten. Bei der letzten Luvtonnenrundung kam uns wieder der rote korsar in die Quere. Er kam auf Steuerbordbug auf die Tonne zu und wollte wohl zwischen uns um die Tonne. Da wir auf BB ankamen und somit Vorfahrt hatten rief Skipper kurz „Raum“, aber dafür schien sich der rote korsar nicht zu interessieren und wendete direkt vor uns. Skipper musste anluven, ausweichen und damit Raum von der über uns segelnden GRAUZONE verlangen. Dem Schotten der GRAUZONE ging das auch sehr gegen den Strich und er reklamierte sofort lautstark PROTEST gegen der rote korsar und es folgten noch ein paar laute Zurechtweisungen. Wir versuchten das Besten aus der Situation zu machen, waren aber zwischen den beiden Schiffen eingeklemmt und standen somit auf der Stelle. Zwischenzeitlich kamen die anderen natürlich näher. Ob und wann der rote korsar nun einen Kringel gedreht hat, ist mir gar nicht mehr aufgefallen. Wir segelten noch den Spikurs und die Zielkreuz hinter GRAUZONE her, konnten Ihn aber nicht mehr einholen. Mit einem siebten Platz am Ende dieser Wettfahrt konnte die Crew das schlechte Ergebnis vom Vortag etwas aufpolieren. Nach dieser einen Wettfahrt war der Regattatag beendet, da keine Zeit mehr für einen weiteren Lauf war. Schade, wir waren gerade in Fahrt gekommen. Wir sind dann zurück zum Steg, ich wurde geslippt und dann auch gleich flugs abgeriggt und verpackt. Die Siegerehrung ließ nicht lange auf sich warten und so sind wir, nach der wie immer herzlichen Verabschiedungsrunde, Richtung Heimat los gedüst. Es war tolles Cabriowetter und der Weg durch die Eifel, der Sonne entgegen war sehr kurzweilig. Hier wie immer noch ein paar Eindrücke der beiden Tage.
ah- so gewonnen hat Kornblümchen mit Silke und Ralf an Bord
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