Ich bekomme Verstärkung

Aber nicht etwa zusätzliche Crewmitglieder, so wie man meinen könnte. Nein ich muss statisch verstärkt werden. Die heftigen Winde und kurzen Wellen am Comer See haben, zusammen mit Skippers Gewicht, nun endlich mein Deck zum reißen gebracht. Genau an der Stelle an der Skipper sitzt, fehlt unter Deck ein Spant, der das Deck dort aussteifen müsste. Das sieht man aber erst, wenn man die Auftriebskörper entfernt. Damit es nicht irgendwann durchbricht, musste Skipper sich etwas einfallen lassen. Zunächst dachte er, es reicht ein Brett unter das Deck zu leimen, aber er hat sich dann doch bald dafür entschieden neue Spanten einzuziehen. Als erstes hat er sich im Baumarkt Pappel-Sperrholz besorgt. Das ist leicht und trotzdem sehr stabil. Dann aus Pappe eine Schablone angefertigt, die sich an den Rumpf anschmiegt. Diese musste auch die vielen Ausschnitte für die unter Deck laufenden endlos Strecker aufweisen. Als die Schablone passte, hat er diese Form auf das Sperrholz übertragen und ausgesägt. Damit sich der Spant dann nahtlos an meinen Rumpf und das Deck anschmiegt, war noch ne Menge Schleifarbeit notwendig. Aber irgendwann hat es dann mal gepasst. Mit angedicktem Epoxydharz hat er den Spant dann eingeklebt. Dass die Schablone dann auch auf der anderen Rumpfseite passt, war  dann allerdings ein Trugschluss. So wie jedes Gesicht zwei unterschiedliche Seiten hat, ist es auch bei mir. Ich bin schließlich „Made by Hand“ und damit nicht auf beiden Seiten gleich. Also musste er die gleiche langwierige Anpassarbeit auch für die Steuerbordseite ausführen bis er den Spant einkleben konnte. Nach einer Nacht war das Harz getrocknet und die Spanten konnte erstmals gestrichen werden.

Es folgten noch zwei weitere Anstriche um das Holz gut zu schützen. Dann hat er noch die Auftriebskörper neu zurecht geschnitten und wieder eingebaut. Jetzt ist von den neuen Spannten nichts mehr zu sehen. Ich hoffe sehr, dass sie mein Deck jetzt halten und ich vor weiteren Rissen geschützt bin.

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