Autsch: Da hängt der Spi in der Spitrompete im Bug fest, was ist da den los?. Das Drahtseil welches den Fockroller hält hat Spliss. Da bleibt das Tuch vom Spi hängen und droht einzureißen. Also muss die Crew das erst mal untersuchen und herausfinden wie sie den defekten Draht auswechseln können. Das ist gar nicht so einfach weil bei mir die Vorliekspannung mit einer Talie in einem Rohr unter Deck ausgeführt ist und nicht wie bei den meisten Korsaren mit einem Bierkasten am Mast. Also erst mal ausbauen und sehen wie das System funktioniert. Jetzt ist auf einmal auch klar warum das System so schwergängig ist. Der 4mm Draht wird im Fockroller selbst über eine 10mm Scheibe umgelenkt, das muss ja irgendwann Spliss geben. Die Halterung erscheint dem Skipper auch recht abenteuerlich. Der ganze Zug des Vorlieks auf einem kleinem 2mm Alu U-Profil welches am Mastfuß angeschraubt ist. Der Draht wird erneuert und die Talje aus Dynema neu konstruiert, und zwar so, dass der Draht nicht mehr selbst umgelenkt werden muss. Es kommt 5 bzw 4 mm Dynema zum Einsatz. Die Dynemaenden werden als Augen gespleißt und am Mastfuß befestigt. Ein neuer Strecker ist auch fällig und wird gleich in meinen Bauch eingezogen. Das Ganze wird dann wieder in dem Rohr versenkt und getestet. Ja das bewegt sich jetzt alles viel leichter, das wird man spätesten beim nächsten Setzen und Bergen der Genua merken.
Das hatte auch gut geklappt, alles war jetzt viel leichtgängiger. Aber bei der letzten Regatta am Alpsee hat der Wind zwischen den Wettfahrten von 1 auf 4-5 Beaufort aufgefrischt. Da war es dann natürlich nötig den Mast mehr fallen zu lassen. Das geht vom Prinzip her auch recht einfach. Die Vorliekspannung etwas aufmachen und die Wanten etwas anziehen, fertig. Der Nachteil an der Sache ist, das sich dann die Rollanlage der Genua nicht mehr rollen lässt weil sie über das Deck herausragt. Und eine Rollfock die sich nicht mehr rollen lässt ist blöd, gerade bei viel Wind. Die Genua am Mast zu verstellen ist zwar auch möglich, hierzu muss aber die Fockfall komplett gelöst werden. Das ist aber sehr gefährlich da kurzzeitig dann der Mast ohne feste Verbindung zur Fockfall ist. Also musste das ganze System so umgebaut werden wie es bei fast allen anderen Korsaren auch ist. Das heißt die Genua soll am Roller fix sein und sich über die Fall bequem verstellen lassen. Dazu hat der Skipper die letztens eingebaute Talie im Rumpf gerade wieder ausgebaut und durch einen einzelnen Draht, der nun den Fockroller hält, ersetzt. Da die Genua bei mir über eine Lochleiste am Mast gehalten wird musste eine Konstruktion her die es erlaubt die Fock zu verstellen und gleichzeitig die Kräfte an gleicher Position am Mast übertragen. Andere Schiffe haben an dieser Stelle einen Bierkasten oder eine sehr starke Talie. Bei meinem Deckausschnitt für den Mast würde ein Bierkasten nicht so recht passen. Die Version Talie in Verbindung mit meiner vorhanden Lochleiste schien dem Skipper am geeignetsten, dann muss die Talie nur zum Verstellen genutzt werden und die Kräfte werden wie bisher über die Lochleiste übertragen. Er hat dann als nächstes eine neue Talie als Verbindung von Fockfall zum Mastfuß gebastelt. Die Befestigung am Mastfuß war nicht so einfach, mussten doch alle vorhanden Strecker, Fallen und Umlenkungen berücksichtigt werden. Eine neue Fockfall war natürlich auch gleich fällig da der alte Draht war für das neue Vorhaben zu kurz war. Zwei in das Fockfall eingepresste Kauschen waren die Lösung für das bequeme Umstecken und Fixiern des Falls. In die obere Kausch kommt der Sicherungsbolzen und an der unteren wird die Talie befestigt. Jetzt kann bei lockeren Wanten die Mastfall über die neue Talie eingestellt werden. Der Klappnasenbolzen in der Lochleiste überträgt die Kräfte wie bisher an gleicher Stelle am Mast.