Und wieder schwimmt ein Stück Holz von meinem Rumpf im Schluchsee, so ein Mist. Aber der Reihe nach… Dieses mal sind wir ein paar Tage vor der Auerhahn Regatta zum Segelverein Schluchsee gefahren. Wir fuhren bei sehr heißen Temperaturen den größten Teil durch Frankreich und dann durch den Schwarzwald. Da die Crew es nicht eilig hatte, sind wir fast nur über Landstraßen gedüst. Das heiße Wetter brachte die Beiden dann auch schön zum Schwitzen und der Fahrtwind verpasste dem Skipper prompt ne Erkältung. Hätte er eigentlich wissen müssen. Am See kamen wir Dienstags Nachmittags an und ein freundlicher Segler sperrte uns die Schranke zum Clubgelände auf. Ich wurde dann gleich aufgebaut und bekam meinen Platz für die nächsten Tage neben einem gleichaltem FD, der dem freundlichen Segler gehörte, und einen Laser. Prima hier lässt es sich aushalten. Die Crew verschwand zum Clubhaus und anschließend zu Ihrem Nachtquartier. Den nächsten Tag hatte ich „segelfrei“ da vormittags kein Wind aufkommen wollte und die Crew am Nachmittag zum Geburtstags- „Kind“ nach Stuttgart fuhr. Erst sehr spät in der Nacht sind sie zurückgekommen. Am folgenden Mittwoch sind wir dann, obwohl kaum Wind war auf das Wasser und ganz langsam über den ganzen See gesegelt. Für die zurückgelegte Strecke von 13 km brauchten wir 3 1/2 Stunden. Das ist echt langsam, aber es war auch sehr gemütlich und man konnte viele Dinge am Ufer sehen für die man während einer Regatta kein Auge hat. Am Abend sind die Beiden dann in Ihre alte Wahlheimat nach Villingen gefahren um Freunde zu besuchen. Die nächtliche Heimfahrt in offenen Cabrio gab dem Skipper dann den Rest, so dass am nächsten Tag nicht gesegelt werden konnte. Die Crew bemächtigte sich meiner Persenning und benutzte sie als Decke um den halben Tag neben mir im Baumschatten zu dösen. Auch mal schön zumal eh kaum Wind wehte. Zwischendurch hat Skipper dann noch den Mastcontroler-Strecker getauscht und die Spifall verlängert. Diese ist für das neue Spirosystem zu kurz, da der Spibaum keinen Niederholer mehr besitzt und dadurch etwas höher steht. Am Freitag sind dann endlich auch noch einige Korsare angekommen und es wurde sofort bunt und lustig auf dem Gelände. wendefix, just for fun, Minimax und Brüllkäfer waren die Ersten die ankamen. Bald darauf war auch Traumschiff, aye aye sir, Bernd das boot und vajra da. Das vajra ein sanskrit Wort ist und je nach Betonung verschiedenen Bedeutung haben kann hat die Crew dann auch noch gelernt. Das eine dieser vielen Bedeutungen „stark und kraftvoll“ ist, sollte ich später auch noch erfahren. Bald sind dann alle Crewmitglieder zum Clubhaus zum traditionellen „selbst“ Grillbüfett aufgebrochen und verbrachten den Rest des Abends am Lagerfeuer. Der nächste Morgen weckte alle mit etwas Wind so dass wir nach der Steuermannsbesprechung gleich aufs Wasser konnten. Der Westwind kam, wie letztes Jahr auch, schräg aus der Kaiserbucht. Das kannte die Crew und wusste sofort, dass es viele Dreher und bockigen Wind geben würde. So war es dann auch über das ganze Wochenende. Die Wettfahrtleitung legte wieder Up/Down Kurse mit Inner und Outer Loop für die verschiedenen Klassen aus. Wir fuhren die äußere Runde. Der erste Start stand an und Skipper verschätzte sich gleich mal mit der Zeit und war 10 Sekunden zu früh über der Startlinie. Da wir direkt am Startschiff lagen segelten wir einen Kringel um dieses herum und starteten als letzte. Der Start am Startschiff war die bevorzugte Seite der Linie und so war dieses Missgeschick nicht ganz so schlimm. Die Crew nutzte geschickt den einen oder anderen Dreher und beendete dem Lauf mit einem hervorragenden 4. Platz. Beim nächsten Lauf drehte der Wind noch mehr so, dass wir zur Luvtonne nicht mehr kreuzen mussten. Es war nur ein „Perlenschnur“ fahren um das Karree und durch den schlechten Start konnten wir keine Plätze gutmachen. Beim nächsten Start lag die Startlinie wieder so im Wind, dass ein Steuerbordstart an der Starttonne das einzig Richtige war. Das sah auch die Crew von vajra so und so lagen wir beide nahe an der Tonne um beim Startschuss sofort umzulegen und steuerbords los zu segeln. Da hatte aber die Brüllkäfer Crew etwas dagegen und blieb auf backbord. vajra musste Raum geben, blitzschnell wenden und kam dann auf mich zu. Skipper riss das Ruder herum und versuchte hinter vajra durch zu tauchen aber es reichte nicht. vajra`s Bug rammte meine Scheuerleiste in Höhe der Backbordwante, prallte ab und erwischte als nächstes Skippers Hüfte. Der wurde dann gegen den Spiegel geschleudert und war für ein paar Sekunden außer Gefecht gesetzt. Als die Sterne verschwunden waren schaute er zuerst ob ein Loch in meinem Rumpf zu sehen war. „Gott sei Dank nix kaputt“ rief er zur Schottin. Nachdem die beiden kurz geschaut hatten ob bei Skipper auch nix kaputt war, ging es dann los. Wir segelten weit hinter dem Feld her und Skipper sagte „Lass uns sehen ob wir noch jemanden einholen können“. Und tatsächlich, ein Schiff konnten wir bei der letztem Rundung der Luvtonne noch einholen und auf dem Spikurs überholen. Nach dem Lauf kamen vajras und Brüllkäfers Crews sofort zu uns und erkundigten sich wie es der Crew und mir geht. Alles im grünen Bereich, gibt wahrscheinlich nur einen blauen Fleck meine Skipper. Und ja kurze zeit später gab’s den auch. „Jetzt fahren wir noch einen schönen Lauf zum Tagesabschluss“ sagte die Schottin zum 5 Minuten Signal. Gesagt, getan. Der Start gelang hervorragend und die Crew segelte mich als erstes Schiff um die ganze erste Runde des Kurses. Auf der letzten Runde konnten Bernd das Boot und just for fun uns aber noch über holen. Nicht schlimm, mit P3 hinter den beiden war dies ein schöner Tagesabschluss. Nach dem slippen wurden erst mal alle Schäden untersucht. Die Crew sah zunächst gar nicht das bei mir ca.20 cm Scheuerleiste fehlten und zwar genau an der gegenüberliegenden Stelle an der im letzten Jahr Black Box reingedonnert war. Den ersten Gedanken, die Leiste einfach glatt zu schleifen und dann „So“ zu lassen hat er Gott sei Dank schnell wieder fallen gelassen. Oh-je Skipper das ist wieder ein gutes Stück Arbeit. Dann wurde ich zugedeckt und hatte nun auch erfahren was „vajra“ bedeuten kann. Der Abend am Lagerfeuer mit Gitarrenspiel vom wendefix Skipper und Gesang wollte fast nicht enden und die Crews gingen erst spät nach Mitternacht ins Bett. Am Sonntag war etwas weniger Wind angesagt, und das war der Crew auch recht. Skipper war nicht fit. Die Erkältung nervte und der blaue Fleck an der Hüfte wuchs. Der erste Start des Tages war zwar mäßig aber wir lagen dann doch am Ende des Mittelfeldes bis zur letzten Tonne. Dort mussten wir einer Monas Raum geben und so ungeschickt umlegen, dass wir unter Land in einem Windloch „verhungerten“. Dadurch konnten noch einige Schiffe über uns durchschlüpfen und wir kamen nur als 11. ins Ziel. Beim letzten Lauf lieferten wir uns dann mit Minimax ein heißes Duell, das seine Crew um Haaresbreite auf der Zielkreuz gewann. Mit dem Gesamtergebnis ist die Crew dann doch sehr zufrieden zumal einige Handicaps auf der Stecken lagen. Ich wurde danach zügig abgebaut, denn es war schließlich noch eine gutes Stück Weg nach Hause zurückzulegen. So sehr hätte sich die Crew aber gar nicht beeilen brauchen, da bis zur Siegerehrung fast noch 2 Stunden vergingen. Man wartete bis die Dickschiffe alle gekrant waren. Ich stand reisefertig an der Straße und die Crews warteten am Clubheim. Nach der Siegerehrung, bei der die MiniMax Crew den neu ausgelobten Sonderpreis „SchwarzeTanne“ abstaubte, ging es den volle Kanne über die französische Autobahn nach Hause.
ah-so gewonnen hat bernd das boot mit Lisa, Tim und …
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