Auerhahnregatta 2020

Lange habe ich dieses Jahr warten müssen, bis wir zur ersten Korsarregatta aufgebrochen sind. Hat doch dieses blöde Virus uns alle ausgebremst. Aber nun ging es endlich los in Richtung Schluchsee. Wir sind freitags gestartet und die Crew suchte und fand tatsächlich alle Umwege und Umleitungen, die es auf der Strecke zu finden gab. So kamen wir erst am späten Nachmittag beim Seglerverein an. Weil es stark regnete wurde ich auf den Vorplatz des Clubgeländes abgestellt. Die Crew verschwand schnell im Seglerheim und traf sich dort mit den anderen Seglern. Bald traf auch Prinz von Baden ein und später am Abend gesellten sich dann auch new beetle und vajra dazu. Am nächsten Morgen lagen tiefe Nebelschwaden über dem See und es nieselte leicht. Es half aber alles nichts – ich musste aufgebaut werden, denn es sollte ja schließlich gesegelt werden. Ein mir bisher unbekanntes Schiff mit Namen Sturmvogel wurde auch gerade aufgebaut. Es stellte sich heraus, dass er der neue Klassenclown ist und noch nach einem passenden Namen sucht. Klassen Clown 2 oder new Clown sind hoffentlich nicht in der engeren Auswahl. Ich finde ja korsarlino gar nicht so übel, da er ja für die neuen und jungen Crews zur Verfügung steht. Am späten Vormittag trafen auch noch Destiny und BeGeHenni ein. BeGeHenni freut sich sicherlich über seinen neuen Namen. Nach der obligatorischen Steuermannsbesprechung ging es dann endlich aufs Wasser. Der Weg dorthin war etwas länger als sonst, da gute drei Meter Wasser im See fehlten. vajra stand wie gewohnt unten am Wasser und wartete. Wir segelten langsam Richtung Kaiserbucht, zu der Stelle an der die Wettfahrtleitung die Startlinie legen wollte. Der Tonnenleger hatte große Probleme einen Kurs zu legen, da der Wind immer wieder drehte. Irgendwann war es dann aber doch soweit, der erste Start für dieses Jahr stand bevor.  Skipper legte mich blöderweise in Luv neben vajra, der uns dann auch kurz vor dem Start über die Linie luvte. Zum Glück  waren wir nicht die Einzigen, die  zu früh gestartet waren und es gab einen Gesammtrückruf. Toller Saisonauftakt. Beim zweiten Start passte Skipper besser auf und startet weiter weg von  allen im Lee an der Tonne. Den ganzen Lauf über waren wir im vorderen Drittel und beendeten den Lauf als Fünfter. Beim nächsten Start legte die Crew mich auch wieder nahe an die Tonne, da diese Seite der Linie sehr bevorzugt erschien. 10 Sekunden vor Start drehte der Wind noch weiter zur Tonne sodass wir diese beim Überqueren der Linie berührten. Schnell eine Runde um die Tonne und dann hinter dem ganzen Feld auf Steuerbord Bug hinterher. Nach ein paar geglückten Schlägen und zwei Runden um  den Up-Downkurs waren wir kurz vor Destiny wieder als Fünfter im Ziel. Mittlerweile fror die Crew schon sehr. Der Troki wäre wohl die bessere Wahl gewesen. Beim letzten Start war wieder die linke Seite der Linie sehr bevorzugt und wir lagen auch als unterstes Schiff vor der Tonne. new beetle war in Luv hinter uns als der Startschuss fiel. Skipper war ganz auf ihn konzentriert und übersah Prinz von Baden, der sich auf steuerbord hinter uns durch mogelte. Am Luffass waren wir dann an Position drei. Da der Wind nun fast einschlief,  verkürzte der Wettfahrtleiter die Bahn. Wir brauchen also nur noch den Spikus herunter zu segeln, die Leetonne zu runden und ins Ziel zu segeln. Aber es sollte anders kommen. Die Schiffe hinter uns bekamen einen Drücker und zogen allesamt an uns vorbei, so dass wir letztendlich als Achter ins Ziel kam. Dann wurde der Wind wieder ein klein wenig stärker und wir konnten zurück zum Steg segeln. Als die Crew und helfende Hände mich dann wieder auf den Stellplatz gezogen hatten, war allen auch wieder warm. Schnell wurde ich abgeriggt und verpackt, regnete es doch schon wieder etwas. Die Crew machte sich gleich auf zum Seglerhock und Abendessen. Das fand nicht wie sonst draußen am Lagerfeuer statt, sondern in der großen Trockentenne des Clubs.  Die Stimmung war trotz Coronaregeln gut und die anwesenden Segler waren bester Laune. Am nächsten Morgen prasselte, so wie fast die ganze Nacht, der Regen auf meine Persening. Es wollte nicht aufhören zu schütten und die Wettfahrtleitung beendeten die Regatta dann auch zeitig. Die Crew zog sich die Trockis an, baute mich im strömenden Regen ab und verstaute mich auf meinen Trailer. Die Siegerehrung war dieses mal viel kürzer als sonst, weil wir Korsare die einzigen Schiffe waren. Das Ausloben der Trotteltanne gestaltet sich schwierig, da sich keine Crew so richtig doof dran gestellt hatte. Für das kleine Vergehen bei Leichtwind mit einem Starkwindtrimm gefahren zu sein, bekam die Crew von xxxx diesen Pokal. Nach der Verabshiedungsrunde machen wir uns bei immer noch strömenden Regen Richtung Heimat auf. „Zwei mal Fünfter und nur ein mal Bericht für die KV schreiben“ hörte ich die Schottin vor mir im MX sagen. Das nenne ich doch mal effizient. Nach fast vier Stunden Regen riss der Himmel endlich auf und ich konnte die letzten Kilometer doch noch etwas Sonne tanken.

ah-so gewonnen hat new beetle mit Daniel und Chris

Ergebnis (PDF)

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