Zur österreichischen Meisterschaft der Korsare an den Achensee sollte es gehen. 39 Korsaren Crews hatten sich angemeldet und zusammen mit den 41 gemeldeten FDs gibt das bestimmt ein sehr schönes Bild. Wir sind am Mittwoch Richtung Bayern aufgebrochen und mit einigen Umfahrungen wegen Stau nach 8 1/2 Stunden endlich am See angekommen. Skipper hatte den Torcode zum SCTWV zuvor angefragt und so konnte ich schon abends auf dem Clubgelände stehen und die erste Nacht am Wasser liegen. Die Crew verbrachte noch einen schönen Abend im Womo mit den Schlindweins. Am Donnerstag wurde ich aufgebaut und es ging dann gleich mal auf das Wasser zum Einsegeln. Das Wetter war herrlich, Sonnenschein und gute 4 Bft aus Nord. Bei der letzten Halse unter Spi erwischte uns leider noch eine Bö und schwups lag ich auf der Seite. Skipper hatte den Spi zu offen gefahren und der hatte sich dann 2 mal um das Vorstag gewickelt. Mehrere Versuche mich aufzurichten scheiterten. Der mit Wasser gefüllte Spi zog mich immer wieder nach unten. Irgend wann sahen die beiden ein, das dass so nicht ging. Der Spi musste geborgen werden. Dazu hat die Schottin sich die Mastspitze auf die Schulter gelegt und Skipper hat den Spi losgeknotet und verstaut. Mittlerweile war die Wassserwacht mit Ihrem Boot angerückt um Hilfe zu leisten. Da wir schon fast am Ufer waren, nahmen die beiden die Hilfe gerne an und ich wurde einige Meter vom Ufer weggeschleppt. Das Leersegeln war dann, bei immer noch strammem Wind, kein Problem und wir kamen pünktlich zur Vermessung wieder beim Club an. Vermessen wurde die Länge des Spibaumes und die Messmarke am Großbaum. Dann kritzelte der Vermesser noch auf alle meine Segel mit einem roten Edding seinen Namen und das war’s schon. Apropos rot, ich habe einen neuen Spi bekommen und zwar in rot. Der ist leichter als mein schwarzer und ich bin gespannt wie der zieht. Im Laufe des Nachmittags kamen immer mehr Crews mit Ihren Schiffen an und so wurde es immer voller auf dem Platz. Mein Trailer verschwand irgendwann in einem großen Haufen aus Stahl und Blech. Einen dreistöckigen Trailer hatte ich bis dahin auch noch nicht gesehen. Am nächsten Morgen wurden vormittags noch die restlichen Schiffe und Segel vermessen und dann bei einschlafendem Südwind der erste Lauf gestartet. Nach ca 30 Minuten hatten wir die Luftonne erreicht, dann hatte der Wettfahrtleiter endlich ein Einsehen und schoss den Lauf ab. Nach und nach dümpelten wir zurück zum Clubgelände. Unterwegs nahm uns ein Schlauchboot ins Schlepp und zog uns Richtung Norden. Bald darauf setze Nordwind ein und wir konnten noch vier Läufe segeln. Beim letzten Lauf schlief der Wind dann wieder ein und man schleppt uns zurück zum Ufer. Wir waren an diesem Tag neun Stunden auf dem Wasser, die Crew war platt und freute sich auf das Abendessen. Es gab Bratkartoffeln und ein Spiegelei. Den Samstag vertrödelte die Crew mit mir zusammen bei völliger Windstille am Steg. Es kamen immer mal wieder andere Crews zum fachsimpeln und sonnenbaden zu uns und so wurde dies ein geselliger Tag bei herrlichem Panorama am See. Die Korsarenjugend nutzte dreweil meinen Slippwagen als Spielwiese, Sitzgelegenheit und als Kartentisch. Der Sonntag weckte mich wieder mit strahlendem Sonnenschein und es konnten bei Südwind 3 Wettfahrten gesegelt werden. Die Crew segelte bei leichtem Wind besser als am Freitag, konnte aber das Gesamtergebnis irgendwie nicht mehr verbessern. Teilweise fuhren wir unter den ersten 10 Schiffen mit und segelten uns dann aber immer wieder zurück. In dritten Lauf hatten wir dann auch noch eine unschöne Begegnung an der Luftonne, trotz lautem „Raum rufen“ der Schottin fuhr man mir vor den Bug. Skipper musste extrem abfallen um eine Kollision zu vermeiden. Das sportlich faire Verhalten einer Entlastung und Entschuldigung, welches wir von vielen anderen Crews gewohnt sind, schenkte sich diese Crew jedoch und segelte einfach weiter. Mit diesem unerfreulichen Aufeinandertreffen endete dann der Segeltag und ich kann dazu nur bemerken: Gut gemacht Skipper, Hauptsache es ist nix kaputt gemacht worden. Dann haben die beiden mich auf den Slippfahrstuhl gesegelt und ich kam wieder in den Genuss des unfallfreien Slipppens. Da die Crew am frühen morgen meinen Trailer schon aus dem Getümmel befreit hatte konnte ich schnell abgebaut und verladen werden. Die Sonne brannte erbarmungslos auf meine PVC Persening und ich fing mächtig zu schwitzen an. Das sah die Crew dann auch gleich und so machten wir uns zügig auf den Weg Richtung Heimat. Der Fahrtwind kühlte mich sofort wieder und außer einem kurzen Stau vor München hatten wir freie Fahrt.
ah-so gewonnen hat a must have mit Markus und Stefanie
weiter …oder zur Startseite