Oh Leck – wie schön war das denn.
Kaum von der Bastel-Garage in die Wintergarage umgezogen und ein paar wenige Wochen ausgespannt, schon ging das Tor wieder auf und Skipper holte mich ab. Es ging zur KÜS, den bei meinem Trailer und meinem Zugpferdchen war ne neue HU fällig. Das war schnell erledigt und anschließend wurde ich auch gleich noch mit Segeln bestückt und reisefertig verpackt. Am nächsten Morgen brachen wir auf. Es war Anfang März und ein wunderschöner Samstagmorgen. Die Fahrt zum Bostalsee dauert gerade mal eine halbe Stunde. Als wir auf dem Gelände des LVSS (Landesverband Saarländischer Segler e.V.) ankamen, war Brüllkäfer mit seiner Crew schon da und auch die Korsarenflagge wehte schon hoch oben am Mast. Die Crews hatten sich zum gemeinsamen „Saisoneröffnungssegeln“ verabredet und wollten gleichzeitig auch ein wenig trainieren. Schnell wurden wir Schiffe ausgepackt und aufgebaut und es wurden die Neuerungen, die Skipper über Winter gebastelt hatte, begutachtet. Der neue Bügel mit Minitraveller fand dabei die meiste Aufmerksamkeit. Vor dem slippen gönnten sich die vier in der Frühlingssonne noch ein gemütliches Frühstück und dann ging es endlich aufs Wasser. Es ging uns allen ähnlich, wir waren super happy, dass wir auf dem Wasser waren und endlich wieder segeln konnten. Wir gruften uns ein paar Schläge gemütlich ein und fuhren dann unter Spi zum Ende des Sees. Alle Änderungen, die Skipper über Winter vorgenommen hatte, funktionierten prima. Dann packte die vier aber schon das Racingfieber. Es ist halt so – sind zwei Korsare auf einem Wasser dann ist einfach Regatta. Es wurde eine imaginäre Startlinie zwischen zwei Stegen festgelegt und eine Boje nähe Staudamm musste als Luvtonne herhalten. Die Startsequenz wurde mit einer Minute vereinbart und schon konnte es losgehen. Wir startete meistens recht gut aber am Ende der Runde hatte Brüllkäfer immer die Nase vorn, was auch bezüglich des Altersunterschiedes zwischen uns Schiffen und den Crews nicht so verwunderlich ist. Es hat aber allen sehr viel Spaß gemacht und beim Abriggen wurde für den nächsten Morgen gleich eine Uhrzeit vereinbart, zu der man sich am Sonntag morgen wieder hier treffen wollte. Das Wetter am folgenden Tag war noch besser – Sonnenschein und eine Windstärke mehr. Also gleich los und rauf aufs Wasser. Wieder wurden einige Runden gedreht und meine Crew bekam von den „Profis“ wertvolle Segeltipps in Bezug auf Taktik und Segeltrimm. Dann wurde auf dem Wasser mal kurz ein Skippertausch vorgenommen. Brüllkäfers Skipper steuerte mich mit meiner Schottin und mein Skipper steuerte Brüllkäfer. Nach ein paar Schlägen und einer Runde Spi wollten beide aber wieder wechseln. Mir war vollkommen klar, dass Skipper es nicht sehr lange auf dem hightech Boot aushält, – ich bin halt viel gemütlicher. Es zeigte sich aber auch, dass man sich von den Erfahrungen der jungen „alten Hasen“ in jedem Fall was abschauen kann. Zum Abschluss wurde noch ein Race über den ganzen See ausgelobt, bei dem als Luftonne ein Tretbootschwan herhalten musste. Dass dieser sich während der Kreuz bewegt und somit „gefangen“ werden musste war ja klar. Auf der Kreuz hatten wir dann das etwas glücklicher Händchen und waren vor Brüllkäfer um den Schwan. Dessen Besatzung, eine ganze Familie, schaute etwas verdutzt als zwei Korsare in kurzem Abstand auf sie zurasten und um sie herum Manöver fuhren. Den Weg zurück zum Hafen segelten wir Seite an Seite im Parallelflug über den ganzen See und gingen zusammen durchs Ziel. Danach wurde geslippt, getrocknet und abgeriggt. Bei einem Abschlussumtrunk haben sie sich auch gleich wieder verabredet. In zwei Wochen, wenn das Wetter gut, ist wollen wir uns wieder hier treffen. Die Heimfahrt in der Spätnachmittagssonne, hinter dem offenen MX war der Abschluss eines super schönen Segelwochenendes. So darf das Segeljahr 2017 gerne weitergehen.
Hier noch ein paar Eindrücke …
und ein kleiner Zusammenschnitt …
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