Ich durfte mal wieder an einem Training teilnehmen. Es war Samstag Morgen Ende April, sieben Uhr und schon herrliches Cabrio-Wetter. So sind wir in aller Frühe durch Frankreich Richtung Goldkanal gefahren. Die Crew war in guter Stimmung und hoffte an diesem Wochenende etwas zu lernen. Unter uns – nach dem Saisonstart in Liblar haben die beiden das auch bitter nötig . Am Kanal angekommen waren wir nicht die ersten, es waren schon einige Schiffe und Mannschaften da. Es wurden bis zum Nachmittag insgesamt 11 Schiffe und damit eine schöne Truppe. Ein neues Schiff, was ich bislang noch nicht gesehen hatte, war auch dabei. au scho do ist sein Name und sein Skipper hat sich witzige Beschriftungen für die Schiffsseiten einfallen lassen. Na der weiß wenigsten immer wann er „Raum“ rufen muss. Bald war auch ich aufgebaut und der offizielle Teil des Trainings konnte beginnen. Der Skipper von bernd das boot hatte zwei erfolgreiche 470er Segler als Trainer gewinnen können. Lutz und Martin stellten sich kurz vor und mangels Wind hatte man sich schnell geeinigt eine Trockenlehrstunde abzuhalten. Die Crews sammelten sich um verschieden Schiffe und die Trainer erklärten zunächst einmal wie wichtig es ist, dass die Crew ganz genau weiß, wie die Grundeinstellung des Riggs auf ihrem Schiff für verschiedene Winde und Wellenbedingungen ist. Von dieser Grundeinstellung aus kann man immer etwas variieren und austesten wie das Schiff schneller wird. Dass es dabei verschiedene Meinungen und viel Diskussionsstoff gab ist ja wohl klar. Auch Skipper lies sich von den Trainern einige Feinheiten betreffend des Riggtrimms erklären. Anschließend sind dann alle im RCR Raum verschwunden und haben sich von Lutz einiges über die Strategie des Regattasegelns zeigen lassen. Meine Strategie ist einfach. „Immer vor allen andern Schiffen“. Leider bekommt die Crew das noch nicht so gut hin wie ich mir das vorstelle, aber sie üben fleißig und das ist ja auch schon was. Am Nachmittag kam dann doch noch ein Hauch von Wind auf und wir sind alle aufs Wasser. Die Startübungen dauerten aber nicht lange, da der Wind wieder komplett einschlief. Den Weg zurück paddelten die meisten und eine Crew machte sogar noch ne Kenterübung. Zum Glück kam Skipper nicht auf die gleiche Idee. Fietes Schotte testete schon mal die Wassertemperatur und zog Ihn ein schönes Stück zurück zum Hafen. Ich wurde abgebaut und zugedeckt und Skipper vergraulte anschließend die kleine Merle, das jüngste Crew Mitglied von bernd das boot, aber ich glaube sie ist noch nicht nachtragend. Den Rest des Abends waren alle um und am Grill versammelt und fachsimpelten bis gegen Mitternacht. Die Nacht war ruhig und am Morgen wurden wir wieder von der Sonne geweckt. Da ein wenig Wind zu erwarten war, hat das Trainerteam, das heute aus Martin und Daniel bestand, uns bald aufs Wasser geschickt. Auf dem Programm standen u.a. Startübungen, Tonnenrundungen und dabei den Spi schnell setzen, schifften und das Ausführen von Doppel -Strafkringeln unter Spi. Zwei der Starts absolvierte die Crew sehr gut, so das wir einmal als Erste und einmal als Dritte am Luvfass waren. Beim dritten Start war Skipper etwas zu forsch und war zu früh über der Linie. Das langsame Schifften unter Spi klappt auch sehr gut nur wenn es schnell gehen muss, entsteht noch zu viel Hektik an Bord. Was die gelbe Fahne und der lange Pfiff vom Richterboot bedeutet wissen die beiden jetzt auch und die beiden Strafkringel unter Spi klappten anschließend auch sehr gut. Da Trainer Martin alle Manöver flott hintereinander ausführen lies, war die Crew nach 4 Stunden Training richtig platt, sie haben aber auch viel gelernt. Beim anschließenden Slippen der Schiffe half man sich wie gewohnt gegenseitig und so standen wir alle schnell auf dem Riggplatz. Ich wurde fluggs abgeriggt und eingepackt. Alle Crews versammelten sich dann noch im RCR Raum zur Nachbesprechung. Das Trainerteam hatte etliche Videos gefilmt und die wurden dann zum größten Teil angeschaut und besprochenen. Irgendwann waren dann auch alle satt des Lernens und die Crews verabschiedeten sich bzw. verabredeten sich gleich für das nächste Wochenende in Inheiden. Wir sind dann auch bald losgefahren. Die Strecke ging wieder durch Frankreich und bei schönstem Cabriowetter ließ die Crew nochmal die gemachten Erfahrungen Revue passieren. Ich ließ mich so ganz sanft durch die viele Kurven ziehen und genoss dabei die Abendstimmung.
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