Tim und Chris hatten zum Training an den Goldkanal gerufen und da wollte die Crew natürlich hin. So sind wir dann Samstags Morgens früh aufgebrochen und zum RCR gedüst. Dort war ich auch schon mal und es hat mir dort sehr gut gefallen. Damals war schöner Wind und Sonnenschein. Für dieses Wochenende orakelte der Wetterbericht aber Frost. Das mag ich ja gar nicht. Na ja – erst mal ging es die bekannte Strecke durch die Pfalz zum See. Wir waren zeitig da und ich wurde schnell aufgebaut bevor die ersten Regenschauern einsetzten. Ging gerade noch gut – für die Crew. Ich durfte dann im Nieselregen warten. Is mir aber egal, bin schließlich ein Schiff und liebe Wasser. Ich schaute mich um und sah den KRAFTzwerg, den Götz, die Ora, den JUMBO, den 3741 und Bernd das Boot. Die Crews trafen sich im Jugendraum des RCR und wärmten sich auf. Dann machten die Trainer Tim und Chris ein Brefing und erklärten was für die nächsten beiden Tage so alles auf der Lehrplan stand. Tim und Chris hatten allerhand Übungen vorgesehen. Bald ging es dann auf das Wasser und ich wurde eingesegelt. Das heißt mit Sinn und Verstand an die Windbedingungen angepasst. Tim und Chris waren immer mit dem Motorboot in der Nähe und gaben von dort aus Tipps zum besseren Trimm. Anschließend wurden verschiedene Kurse und Übungen gesegelt. Alle Manöver wurden mehrmals geübt. Es war den ganzen Samstag saukalt und sehr windig. Zwei Crews legten ihr Schiff auf die Seite und die Jungs im Motorboot mussten beim Aufrichten helfen. Um ein Haar hätte die Schottin uns auch umgeworfen weil sie sich bei einer Halse mit Spi hinter dem Baumniederholer verstecken wollte. Da der Skipper nicht schnell genug Gegenruder gelegt hatte musste ich einfach anluven, ich konnte gar nicht anders. Es gab Krängung ohne Ende und das Wasser kam schon eimerweise über die Ducht. Der Skipper hatte schon ein Bein außenbords Richtung Schwert, als ich mich doch wieder aufrichtete. Das ging gerade noch mal gut. Die beiden haben es dabei doch glatt noch fertig gebracht, dass ich über meinen schönen Spi gefahren bin. Fall und Schot waren unter dem Rumpf und hingen am Schwert. Da half alles Ziehen nichts, auf dem Vorwindkurs, bei diesem Wind gab es keine Chance den Spi nach vorne zu bekommen. Zum Glück waren wir gerade neben der Insel und der Skipper steuerte mich ins Lee der Insel. Dort war entschieden weniger Wind und so konnte die Schottin die Spischoten und das Herz von Spi losknoten und sie konnten den Spi bergen. Die Zeit bis wir wieder in den Wind drifteten reichte gerade noch um alle Schoten wieder richtig anzubringen und den Spi ordentlich in die Trompete zu ziehen. Jetzt war dann erst mal verschnaufen und lenzen angesagt. Dann wurde, wie bei einer richtigen Regatta, gegeneinander gesegelt. Die Böen nahmen noch etwas zu und die Crews mussten mächtig kämpfen. Der Nieselregen und die tiefen Temperaturen zehrten bei allen an den Kräften. Wir waren gerade auf Steuerbordbug unterwegs, die Schotten im Trapez, als uns Bernd das Boot auf Kollisionskurs entgegen kam. Weder die Schottin noch der Skipper hörten die RAUM Rufe von Lisa und auf mich hörte eh keiner. Das müssen die beiden noch lernen. Es kam wie es kommen musste: Der Skipper sah das entgegenkommende Schiff viel zu spät. Er fiel noch voll ab aber leider reichte es nicht und ich rammte mit meinem Bug die Seite von Bernd das Boot. Es gab einen mächtigen Rumms und wir beide sausen in entgegengesetzte Richtungen weiter. Nach dem Schreck segelten wir alle zu Tim und Chris ans Motorboot und untersuchten die Schäden. Bei Bernd das Boot war das Gelcoat an der Scheuerleiste auf einer Länge von 25cm aufgeschrabst aber zum Glück nur oberflächlich. Bei mir war nix zu sehen. Ich will aber gar nicht wissen wie es wäre wenn mir einer so in die Seite fahren würde. Na-ja Bernd das Boot darf jetzt in die Werft. Das waren dann doch genug Erlebnisse für diesen Tag. Alle Crews waren eh durchgefroren und freuten sich auf die warme Dusche und Tim versprach den Männern ein Duschbier. Also wurde schnell zurück gesegelt, geslippt und abgebaut. Abends ließen Wind und Regen nach und wir Schiffe lagen bei einem schönen Sonnenuntergang am See. Die Crews trafen sich zum Essen und anschließend im Clubraum zur Videoanalyse. Chris und Tim hatten vom Motorboot aus Bilder und Videos geschossen, die jetzt zusammen angeschaut und besprochen wurden. Am nächsten Morgen trafen sich alle zum Frühstück und viele jammerten über Muskelkater. Bald ging es trotz des wenigen Winds noch einmal aufs Wasser. Heute standen Startübungen auf dem Programm. Wir Schiffe musste lange ruhig an der Linie liegen oder auf Kommando los sprinten. Die Übung mit dem Flatterband als Startlinie hat meinem Skipper besonders gut gefallen. Eigentlich sollte ja noch eine kleine Abschlussregatta stattfinden aber kurz vorher schlief der Wind komplett ein. Also wurden wir Schiffe geslippt und abgebaut. Nach dem Aufräumen und Verabschieden sind wir dann auch bald los. Auf der Heimfahrt wechselten sich Regen und Sonnenschein immer wieder ab. Es war trotz dem schlechten Wetter ein super schönes Segelwochenende und die Crew hat viel gelernt. Jetzt muss sie es nur noch behalten…
Los sprinten …
… ein Stück Kreuz und einmal schifften
Die Bildergalerie
weiter …oder zur Startseite