Spargel-Cup Graben-Neudorf 2023

Vierundzwanzig Schiffe sind beim Spargelcup 2023 in Graben-Neudorf gemeldet und ich bin wieder dabei. Wie auch schon vor genau 10 Jahren als ich die erste richtige Regatta, eine nur mit Korsaren, beim SCGN mit segeln durfte. Man, wie die Zeit verrennt, da wird man in Saarbrücken aus dem langen Dornröschenschlaf geweckt, nach Losheim verfrachtet, und schwups sind zehn Jahre vorbei. Zu 83 Regatten und Trainings hat mich die Crew mit dem MX geschleppt und auch sonst hab ich in all den Jahren so einiges mitgemacht. Das hat viel Spaß gemacht und wenn es nach mir geht kann das, mal abgesehen von den Havarien,  genauso weiter gehen.

Das Wetter war gut und die Windprognose auch nicht schlecht. Die Crew ist  bester Laune mit mir am Samstag Morgen zum SCGN gefahren. Dort gab es zunächst das übliche „hallo“ und anschließend war der Aufbau auch bald erledigt. Da die Schottin einmal zelten wollte, haben die beiden dann noch schnell das kleine Crew-Zelt aufgestellt. Nach der Besprechung mit dem obligatorischen Hinweis auf die Stahlseile der  Baggertonnen ging es dann auch schon auf’s Wasser.  Es dauerte ein kleine Weile bis die Rennleitung die Tonnen ausgelegt hatten, da der Wind nicht so beständig war und oft drehte. Den ersten Lauf segelte die Crew mich ordentlich um die Bahn. Wir kamen als siebte ins Ziel und damit waen die beiden auch sehr zufrieden. Nach dem Zieleinlauf beim einrollen der nagelneuen Genua riss das erst gestern frisch eingebundene Zugseil. Das war dann wohl doch zu dünn bemessen bzw. es war das falsche Material. Eine Reparatur hätte Skipper nur an Land machen können, aber dafür war  zwischen den Läufen zu wenig Zeit. Also entschied die Crew, mit offener Genua zu segeln, das  machen andere Klassen schließlich auch. Das die Sicht eingeschränkt ist und vor allem in der Vorstartphase erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist, muss den beiden doch klar gewesen sein. Plötzlich kam aus dem Lee von 3640 ein lautes Kreischen zweier weiblicher Stimmen, wahrlich „die kreischenden Weiber“. Skipper schaute an der Genua vorbei und sah 3640 genau auf uns zukommen. Er korrigierte noch schnell etwas den Kurs so, dass die Bugspitzen sich gerade nicht trafen. So schrabsten beide Rümpfe seitlich in einem sehr spitzen Winkel aneinander vorbei. Meine Scheuerleiste hatte einige Macken davon abbekommen und muss sicherlich lackiert werden. Trotz der Aufregung segelte die Crew einen guten Lauf, den sie mit Platz neun beendeten. Der dritte Start klappte hervorregend, Skipper fand den schnellsten Weg zur Luvtonne, an der wir auch als erste ankamen und dann auch noch mit 50 Meter Vorsprung zu den nächsten Schiffen. Die Manöver klappten alle gut und wenn man mal vorne ist, sieht man auf der Kreuz auch die Böenfelder besser. So konnten wir 2 Runden lang die Führung verteidigen und sogar noch etwas ausbauen. Bei bergen des Spi in der vorletzten Runde passierte dann aber das Malheur. Der Spi ging nur zur Hälfte in die Trompete. Skipper versuchte mehrfach das Tuch ein Stück hochzuziehen und wieder nach untern, aber irgendwo klemmte es. Die Schottin ist dann auf die Busspitze und hat das Tuch nach vorne aus der Trompete gezogen ,dann lies sich der Spi wieder bergen.  Dabei hat die Crew den Bogen ums Leefass viel zu groß gefahren und jede Menge Höhenmeter verloren. Wulli ist dadurch an uns vorbei gekommen und prinz von baden und to take five waren jetzt auch auf gleicher Höhe. Auf der letzten Schleife passte die Crew besonders gut auf und verteidigte den Platz 2 bis zum Zieleinlauf. Ein bisschen geknickt waren sie zuerst schon über den verpassten Sieg, aber dann war die Freude über einen zweiten Platz in diesem Feld doch sehr groß.  Da der Wind noch gut und die Prognose für Sontag schlecht war startet die Rennleitung auch gleich noch einen vierten Lauf. Der lief nun nicht so gut und die unverschuldete Kollision mit Prinz von Baden warf uns weit im Feld zurück. Das der uns am Luvfass nicht rechtwinklig in den backboard Bug hineingefahren ist konnte, Skipper nur durch eine Blitzwende verhindern. Der Ärger war entsprechend groß und pvb’s Crew durfte sich nach der Wettfahrt einen Rüffel bei Skipper abholen. Nach Klärung des Regelverstoßes und dem weglenzen einiger Biere war die Sache dann für alle Beteiligten aus der Welt. Das der Skipper von vajra in seiner Wohnmobilwerkstatt auch eine 3mm Robline mit Dynema Kern greifbar hatte war Glück und so konnte mein Fockwickler auch noch repariert werden. Danach versammelten sich alle Mannschaften zum Abendesssen im Cubheim. Es gab wieder leckeren Krustenbraten, Salate und wie üblich Freibier. Den Abend ließen die Segler am Lagerfeuer ausklingen. Meine  Leute  machten sich dann bald auf Richtung Bett. Am Sonntag Morgen wurde dann nicht nur ich sondern auch meine Crew sehr früh durch jede Menge Vogelgezwitscher geweckt. Nach dem Frühstück hieß es dann zuerst „Warten auf Wind“. Gewartet wurde dann den ganzen Vormittag bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Wettfahrtleitung das Ende der Regatta verkündete. Es stellte sich einfach kein Wind ein. Es wurde statt dessen geplaudert, gespielt oder gegessen bis die Siegerehrung stattfand. Der sechste Platz war ein sehr gutes Ergebnis für uns, mit dem wir auch sehr zufrieden waren. Dann war es auch schon wieder Zeit Tschüss zu sagen und den nach Hauseweg anzutreten. Bei schönstem Cabriowetter sind wir dann den alt bekannten Weg durch „die Palz“ nach Hause gecruised. Der Fockwicker muss bis zur nächsten Regatta in Kahl aber noch mal überarbeitet werden. Die Wickelline scheuert an der Decksdurchführung und hält so bestimmt nicht sehr lange.

ah-so gewonnen hat to take five mit Guido und Leon

Ergebnis

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