Über mein Vorleben ist bei der Crew eigentlich nicht viel bekannt. Ich könnt es Ihr ja verraten aber sie hört immer noch nicht richtig hin wenn ich was mitzuteilen habe. Meistens wollen die beiden den Dingen anderweitig auf den Grund gehen. Zum Beispiel fragen sie die Crews andere Schiffe ob die was über mich zu berichten wissen. Dabei kam natürlich auch schon die eine oder andere Anekdote zum Vorschein. Der Zufall bescherte Ihnen dann den Zugriff auf ne Menge alter Korsaren News. Vielleicht war ja dort auch etwas über mich zu finden? Die Hefte hatte der Skipper vom GER3619 (heute GER3739) in seinem Keller gelagert und brachte sie zur Regatta an den Schluchsee mit. Das nach der Auerhahn Regatta zunächst andere, viel wichtigere Arbeiten anstanden, brauch ich ja hier nicht mehr zu erwähnen. So wurden die Hefte im Herbst nur einmal grob gesichtet und verschwanden bis zum Jahresende im Abstellraum. Jetzt da alle Schrauben angezogen, die Macken geflickt und ich endlich in die Winterruhe verlegt worden bin, konnte die Crew sich um die Sichtung der vielen Korsaren News kümmern. Der Wohnzimmertisch war schnell belegt und wurde für mehrere Tage in Beschlag genommen. Was es da alles zu lesen gab. Die Korsaren Historie der letzten 40 Jahre in geballter Form. Das manche Namen der Schiffe und deren Crews, mit denen ich schon vor 30 Jahren das Korsarenschwert auf dem Wasser gekreuzt habe, heute immer noch auf der Regattabahn zu finden sind war mir vollkommen klar. Ich weiß schließlich, dass wir Korsare nicht klein zu kriegen sind. Die Crew staunte nicht schlecht, über manche Namen, die da zu lesen waren und die interessanterweise auch heute noch unter den ersten Plätzen der Ranglisten zu finden sind. Mein erster Eintrag ist in einem Heft von 1987 verzeichnet, also gleich nachdem ich gebaut worden bin. Dort bin ich erstmals in der Rangliste geführt und dort steht auch, dass ich in diesem Jahr 3 Regatten gesegelt bin. Damals waren die Regattafelder sehr gut besucht, es ist von Korsarenfeldern mit über 80 Schiffen die Rede. Die Ergebnislisten wurden leider oft nur bis zum ersten Drittel der teilnehmenden Schiffe geführt und aufgezeichnet, das heißt, ich bin dort meistens nicht verzeichnet. Aber in der Gesamtergebnisliste des einen oder anderen Heftes hat mich die Crew dann doch entdeckt. Die Recherche ergab das ich von 1987 bis zum Jahr 2002 einige Korsarenregatten mit gesegelt bin. Ich wurde in Liblar gesehen und bin auch schon auf dem Bodensee gesegelt.
Nach 2002 verläuft sich meine Spur. Es finden sich keine Einträge mehr in den Ranglisten der Hefte. Auch in den elektronischen Aufzeichnungen, die die Korsarenvereinigung seit 2003 online zur Verfügung stellt, ist nichts mehr über mich zu finden. Klar, verschwand ich doch für 10 lange Jahre in einer Halle.
2012 wurde ich durch Zufall wiederentdeckt. Eine neue Crew stand plötzlich vor mir in der Halle. Ich musste sie nur noch für mich gewinnen. Ich gab alles und weiß es noch genau: Es war im Mai 2013, als ich beim Spargelcup in Graben Neudorf die neue Crew erfolgreich mit dem Korsarenvirus infiziert hatte. Einige Schiffe und deren Crews mit denen ich 10 Jahre zuvor das Bodenseewasser durchpflügt hatte. waren auch dabei. Ich glaube die haben mir heimlich bei diesem Unterfangen geholfen.
Seit dem bin ich auch endlich wieder in den Regatta listen zu finden.
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