Langener Waldsee 2018

Es war ein malerischer Oktobermorgen, der nicht schöner hätte sein können. Dicke Nebelschwaden lagen im Birkenfelder Tal als wir in den Sonnenaufgang Richtung Osten fuhren. Der dunkelblaue Himmel, der anfing orange zu werden, das weiß des Nebels über den grünen Wiesen und im Hintergrund die braun werdenden Bäume machten eine tolle Stimmung. Und so ging es eine ganze Weile durch das Edelsteingebirge bei Ida-Oberstein, durchs Nahe Tal an Bad Kreuznach vorbei und schon waren wir fast beim DSCL in Langen. Mit 34 Meldungen konnte dieses Wochenende ein perfekter Saisonabschluss werden.  Der Schotte von Minimax öffnete uns das Tor, begrüßte die Crew und ließ uns auf das Gelände. Es waren schon einige Crews auf dem Gelände und bauten Ihre Schiffe auf. Wieder hab ich einen neuen, bis dato noch nicht gesehenen Namen erspäht. allegro moderato  ma con fuoco. Was das bedeutet weiß ich noch nicht aber ich glaube es hat was mit Musik zu tun. Ich wurde dann auch bald ausgepackt, von den Cremantkisten befreit und aufgeriggt. Schön das hier so viel Platz ist und man sich ausbreiten kann. Die Begrüßung durch die Schlucki Schottin ließ nicht lange auf sich warten und die Steuermannsbesprechung folgte sogleich. Es war ein leichter Südwind angekündigt und so hat mich die Crew auf dem Weg zur Startlinie auf Leichtwind getrimmt. Nachdem alle am Startbram versammelt waren begann auch schon die Startprozedur.  Wettfahrtleiter Jürgen hatte vier Läufe geplant, da für Sonntag kein Wind vorausgesagt war. Da die Läufe mit einem Dreieck und einer Schleife sehr kurz werden sollten, war ein guter Start sehr wichtig. Es war keine Zeit um verschenkten Raum wieder aufzuholen. Die Crew passte auch sehr gut auf, wählte die richtige Seite der Startlinie und kam so mit den ersten am Luvfass an. Auch die Spikurse und die nächste Kreuz gelang gut. Bei der letzten Rundung der Leetonne lagen wir kurz hinter Stristzer und Prinz von Baden. Skipper wendete mich schnell um die Tonne, machte noch einen kurzen Holeschlag und so segelten wir gerade auf das Ende der Ziellinie zu. Wulli, Prinz von Baden und Stristzer kämpften gegeneinader am anderen Ende der Linie vor dem Bram. Sie gingen fast gleichzeitig mit uns über die Ziellinie. Skipper fiel auf, dass für uns keinen Hupton ertönte, zum Zeichen dass wir über die Linie gegangen waren. Er fuhr auch gleich zum Startbram und fragte nach. Die Startcrew war leicht verwirrt, lies sich dann aber von der Aussage der Stristzer Crew und meiner Crew von der Einlaufreihenfolge überzeugen. Ich bin nämlich eine halbe Bootslänge vor Stristzer durch das Ziel gesegelt. So wurden wir auf Platz fünf gewertet. Das bedeutet, dass die Crew einen Bericht über das Segelwochenende schreiben darf. Der wird dann in der Korsarenzeitung veröffentlicht. Nach all der Aufregung hieß es dann aber gleich wieder  sich zu konzentrieren für den nächsten Start. Der gelang auch wieder gut und auch das Dreieck wurde gut gesegelt. Auf der Kreuz zur letzten Luftonnenrundung verloren wir etwas Raum und kamen so in einem Pulk von mehrere Schiffen am Luvfass an. Die Crew behauptete die Innenposition und fuhr zusammen mit new Beetle Richtung Querabtonne. Dort vergeigten sie aber das Schiftmanöver total und ließen so einige Schiffe vorbei. Skipper ärgerte sich mächtig über sich selbst weil sie das schifften doch so offt geübt hatten. Das konnten sie unter Spi nicht mehr aufholen und auf der kurzen Zielkreuz segelte Saftschubse auch noch an mir vorbei. Am Ende wurde es aber noch ein achter Platz in diesem Lauf. Kurz nach dem Start des 3. Laufes fing der Wind mit einigen Kapriolen an. Er drehte oft und strichweise blieb er plötzlich ganz weg. Der Wettfahrtleiter hatte schnell ein Einsehen und beendete die Wettfahrt, als die meisten Schiffe an der Luvtonne verhungerten. Jetzt begann der run um das Harborrace. Mit kräftigen Paddelschüben wurde Richtung Hafen geschoben. Gewonnen hat diese Challenge wie fast immer new Beetle. Kein Wunder, die Kerle paddeln ja auch zu zweit. Viele helfende Hände sorgten dann dafür, das alle Schiffe die steile Slipbahn hoch gezogen wurden. Da wäre mal ne Elektrowinsch eine gut Maßnahme. Nach kurzer Trockenzeit wurde ich dann zugedeckt und die Crew machte sich auf den Weg ins Clubheim zum Cremant Sundowner. Nach dem der Creamant alle war ging, es nahtlos mit Freibier weiter. Die Küchencrew hatte auch wieder lecker gekocht und der Zeremonienmeister lies dann auch nicht lange auf sich warten. Es wurden wie immer einige Teams bunt zusammen gelost, die dann gegeneinander in den Wettstreit gingen. Gekämpft wurde mit Dartpfeilen, Würfeln und Zahlen die es zu raten galt. Skipper durfte mit links Dartpfeile werfen, die Schottin Zahlen raten. Die Regeln, die sich während des Spiels auch immer mal wieder ändern, sind übrigens nur dem Unterhaltungschef bekannt. Ein Glück. dass er die Regeln auf dem Wasser beim Segeln nicht macht. So vergingen die Abendstunden wie im Flug und bald war es schon wieder Morgen. Auf dem See lag ein leichter Nebel, der sich aber mit der aufgehenden Sonne rasch verzog. Es war windstill und es sah so gar nicht danach aus, dass ich heute noch auf das Wasser kommen sollte. Aber der Wind hatte ein Einsehen und folgte der Vorhersage des Windfinders. Er stellte sich ein und so brachen alle Crews, wenn auch etwas später als gewohnt auf und segelten dem Startbram hinterher. Der Wind hatte gegenüber Samstag um 180 Grad gedreht und so lag die Luvtonne heute an der Nordseite des Sees. Beim ersten Start positionierte mich Skipper in der Mitte der Linie, was nicht so gut gewählt war. Wir kamen irgendwie nicht in Fahrt, mussten uns ständig aus Abdeckungen frei segeln und kämpften die ganze Zeit im Mittelfeld  herum. Mit einem 16 Platz wäre die Crew vor zwei Jahren noch Happy gewesen aber heute war sie damit nicht zufrieden, zumal der Wind immer mehr auffrischte und es damit eigentlich besser laufen sollte. Beim nächsten und letzten Start segelte die Crew mich mit dem Startschuss als unterstes Schiff an der Starttonne vorbei. Das war ein klasse Start. Wir kämpften etwas mit Wulli, der aber gleich umlegte. So hatten wir die ganze linke Seite des Sees für uns und damit freien Wind. Nach eine Wende nahe der Layline hatten wir einen Anlieger zur Luvtonne und dazu noch schönen Trapezwind. Bis 50 Meter vor der Tonne war auch alles super bis dort plötzlich der Wind aus allen Richtungen auf uns einblies. Leider segelte Skipper bei zwei Drehern genau in die falsche Richtung und so verschenkten wir die sehr gute Position wieder. Die Halbwindschenkel wurden, sobald die Schiffe aus der Landabdeckung heraus waren, zu einem richtigen Ritt. Eine Bö war so heftig  das Skipper das Groß komplett fierte, die Schottin den Spi sausen lies und ich trotzdem noch 30 Liter Wasser über die Boardwand schöpfte. Die Kenterung konnte ich gerade noch abgewenden weil ich das neue Ruderblatt an meinem Spiegel moniert hatte. Auf der nächsten Kreuz kämpfen wir mit Barbarella und Stristzer um die Positionen. Die Leetonne rundeten wir zusammen mit Saftschubse und Stristzer, wobei Saftschubse vorne lag. Der Weg zur Ziellinie war lang und die Crew gab noch einmal alles. Ganz kurz vor der Linie wendete Skipper mich noch einmal und wir segelten so auf Backbordbug gegen Stristzer. Der musste also hinter uns durch und kam somit wieder ganz knapp hinter uns durchs Ziel. Das war ein heißer Kampf, der uns allen viel Spaß gemacht hat. Das es um den 13 Platz ging war in dem Moment reine Nebensache. Nach der Zieldurchfahrt ging es Halbwind in voller Gleitfahrt Richtung Hafen. Schnell die Segel geborgen und dann wieder mit vereinten Kräften alle Schiffe geslippt. Sofort begann die Crew auch mit dem Abbau und eh ich mich versah lag ich auf meinem Trailer und stand abreisebereit auf dem Parkplatz. Die Crew ging duschen und stärkte sich für die Heimreise ausgiebig mit den Leckereien der DSCL Küche. Nach einer Weile fand dann auch die Siegerehrung durch die Schlucki Schottin auf der sonnigen Terrasse statt. Der Zeremonienmeister lies es sich nicht nehmen, die Sieger des Spiels noch einmal auszurufen und auch den Dreieinhalb-Flotten-König zu ehren. Auch die Hessenmeister kamen zu Ihren Ehren, da die Saison auch für sie zu Ende war. Für mich war dieses Regattaevent ein sehr schöner Saisonabschluss. Nach der Verabschiedungsrunde, die etwas länger als sonst dauerte, wurde ich angekuppelt und wir sind losgefahren. Nach einem kleinen Stück Autobahn ging es über die B41 der Oktober – Abendsonne entgegen Richtung Heimat. Das Dach des MX vor mir … natürlich offen.

hier noch ein paar Bilder …

ah- so gewonnen hat new Beatle mit Daniel und Christian an Bord

Ergebnis

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