Langener Waldsee 2017

Irgendwie kommt mir das doch alles sehr bekannt vor. „Im strömenden Regen …“ Das war schon letztes Jahr so und sollte dieses Jahr nicht anders werden. Auch den Anfang der Geschichte könnte ich mir glatt schenken. „Es begann mit der Fahrt der Crew nach Frankreich zum Cremant kaufen…“. Aber eine Geschichte ist ja schließlich dazu da um erzählt zu werden und dafür hab ich schließlich viel Zeit, denn einen Großteil meiner Zeit verbringe ich mit Warten. Ich warte im Winter auf den Frühling, ich warte im Frühling auf Wind, ich warte bei Wind auf die Crew und wenn alles passt, warte ich darauf dass die beiden mich gescheit segeln. Und wenn das dann alles passt bin ich happy. Okay – ich darf ja nicht meckern. So oft wie dieses Jahr hab ich noch nie Wasser an meinen Schwertlippen gefühlt. Es gab im Frühjahr die Trainings mit Brüllkäfer in Bosen dann 9 Regatten über das Jahr verteilt und viele Abende bei uns am See mit der Crew. Teils zum Üben und teils um gemütlich auf dem See umher zu schippern. Aber das Jahr ist ja noch nicht vorbei und so sind wir am Samstag morgen sehr zeitig an den Waldsee nach Langen gefahren. Da die Crew sich bei der Suche nach ihrem Hotel etwas verfahren hatte, musste sie sich nach der Ankunft beim DSCL beeilen um mich aufzubauen. Aber ich war dann doch zeitig fertig und auch der Cremant hatte den Weg zum Kühlschrank gefunden. Es war ein sehr überschaubares Feld denn viele Schiffe waren an diesem Wochenende bei den Jugend EURO am Brombachsee. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde und der gleich darauf folgenden Steuermannsbesprechung wollten alle auf das Wasser. Zuerst stand aber noch die Taufe von Rennschnegge RS900+ an. Das Schiff wurde ordentlich mit Cremant getauft und anschließenden sind die 14 anwesenden Schiffe, teils mit leicht beschwipster Crew, auf das Wasser und der Startlinie entgegen gesegnet. Es war ehrliches Wetter und eine ganz leichte Brise kräuselte den See. Bald darauf wurde der erste Lauf gestartet bei dem wir sehr gut losfuhren. Nach ein paar guten Schlägen rundeten wir an P1 die Luvtonne dicht gefolgt von Bernd das Boot. Seine Crew spielte ihre ganze Erfahrung aus und übersegelten uns auf dem folgenden Spikurs. Die zweite Position konnten wir dann lange halten. Auf der letzten Kreuz zur Luvtonne segelte Traumschiff einen besseren Schlag und überholte uns. Der Rest des Feldes hatte einen großen Abstand zu uns als der Wind immer mehr einschlief. Es dauerte dann nur noch ein paar Minuten bis der Wind komplett einschlief und der Wettfahrtleiter Jürgen den Lauf abschießen musste. Eine tiefschwarze große Regenwolke zog langsam auf uns zu. Fast alle packten schnell die Paddel aus und machten sich auf Richtungen Hafen. Leider reichte es nicht dort vor dem Regen anzukommen. Es fing auf einmal an wie aus Eimer zu schütten. Es dauerte nicht lange und ich hatte 5cm Wasser in meinem Rumpf stehen. Am Steg angekommen wurde ich schnell noch aus dem Wasser gezogenen und dann ist die Crew in die Umkleide und hat sich trockengelegt. Mit langem Neo und trockenen Füßlingen sind wir dann wieder los gesegelt. Der Wind hatte zugenommen und dir Crew trimmte mich auf Mittelwind um. Den zweiten Lauf verkorksten die beiden dann aber komplett. Angefangen hatte es schon damit dass die Schottin die Startzeit nicht von Anfang an genau nahm, dann hatte Skipper die Startlinie nicht gut abgesegelt und einen ganz schlechten Start hingelegt. So sind wir dann als letzte gestartet und haben uns mühsam vorwärts gekämpft. Der eingestellte Trimm war auch nicht gut, so dass ich nicht recht ins Laufen kam. Ein schlechtes Manöver an der Raumtonne rundete diesen Lauf dann ab. In der Wettfahrtpause trimmen die beiden mich nochmal zurück und so lief die letzte Wettfahrt wieder  etwas besser, wenn auch nicht so gut wie die zwei es eigentlich können. Damit war am späten Nachmittag der Regattatag vorüber, alle Schiffe wurden geslippt und die Mannschaften sind gleich unter die heiße Dusche. Danach gab’s Freibier und leckeren Cremant. Die Langener Küche war wie immer hervorragend und beim anschließenden Dartturnier hatten alle ihren Spaß. Am nächsten Morgen war schönstes Wetter, ich wurde aufgebaut und alle Segel wurden zum Trocknen hochgezogen. Da überhaupt kein Wind war standen alle Schiffe mit gehissten Segeln in der Sonne. Die Crews versammelten sich auf der Terrasse zum klönen und fachsimpeln. Nachdem wir alle bis 13 Uhr vergebens auf Wind gewartet hatten wurde, nach kurzer Besprechung, der Regattatag für beendet erklärt und die Siegerehrung durchgeführt. Die Verabschiedung nach dem zusammenpacken war wie immer hier herzlich. Dann sind wir langsam los und da etwas Stau angesagt war, über verschiedene Wege mal Landstraße mal über die Autobahn nach Hause gecruised.

ah- so gewonnen hat vajra mit Rainer und Sonja an Bord

Ergebnis

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