Korsarenschwert Liblar 2016

Irgendwie fing der Tag komisch an, ich weiß auch nicht was dieses Wochenende alles auf mich zu kommt. Morgens um halb acht machten wir uns auf die Socken Richtung Liblar zum silbernen Korsarenschwert beim SCV. Nach ein paar Kilometern kam das erste Hindernis, eine Umleitung. Die Hauptstraße nach Trier war gesperrt und wir mussten einen Umweg über die Dörfer fahren. Der Weg war idyllisch, aber die Straße war zum Teil grottenschlecht. Von dem ganzen Gerüttel wurde mir fast übel. Dann, endlich wieder auf der so seh ich's immerBundesstrasse, ging’s durch Trier, die Bittburger hoch Richtung Eifel und prompt setze der Eifelnebel ein. Das hielt Gott sei Dank nur ein paar Kilometer an und dann hatten wir wieder freie Fahrt bis zum See. Dort kamen wir gleichzeitig mit Brüllkäfer an und suchten uns einen Platz zum Aufbauen. Ich wurde zügig aufgebaut und an den Hang direkt ans Wasser gestellt. Das ist mir hier in Liblar immer etwas mulmig, weil der Hang so steil ist und ich Angst habe vom Slipwagen zu rutschen. Aber die Crew hat mich und den Wagen sicherLiegeplatz am See angebunden. Bald war die Steuermansbesprechung vorbei und es sollte los gehen. Der Skipper hielt mich am Steg fest und die Schottin band den Slipwagen am Hang an. Da kam die Schottin vom Schiff ohne Namen an und schwang sich neben uns auf Ihr neues Schiff. Dabei hatte Sie wohl etwas zu viel Schwung. Ihr Korsar kam aus dem Gleichgewicht und legte sich weit auf die Seite. Sie hielt sich nur noch außen an der Wante fest und der Korsar krängte noch mehr. Das konnte nicht gut  gehen. Das Schiff kippte um, die Schottin fiel ins Wasser und der Mast senkte sich gegen den Grund des Sees. Die Schottin hatte einen Trockenanzug an, so dass ihr das Bad wohl nicht viel ausmachte. Mein Skipper half Ihr noch schnell auf den Steg zurück. Ich driftete langsam über das gesunkene Rigg und das wollte ich gar nicht. Zu leicht hätte ich mir ne Macke in mein Schwert einfangen können, aber es ging alles gut. Das Schiff wurde schnell wieder aufgerichtet und wir segelten alle in Richtung Startschiff. Der erste Start kam schneller als der Crew lieb war. Ich war noch nicht gut getrimmt, die Startposition war noch nicht ermittelt und die Schottin hatte die Stoppuhr auch noch nicht im Griff. Peng! – Startschuss und los ging es. Obwohl wir letzten Samstag ein paar Probeschläge gemacht hatten, war alles noch nicht so richtig. Dann sind wir noch am Leefass etwas zu schnell auf den Kraftzwerg aufgelaufen. Der Skipper hat Ihn hinter meinem Spi nicht richtig gesehen. Ganz leicht bin ich dem dann in den Spiegel gerauscht. Es ist uns beiden aber zum Glück nix passiert. Keiner hat ne Schramme ab bekommen. Klar haben wir uns sofort entschuldigt. Wir sind dann als 10. von 17 Schiffen ins Ziel gekommen. Na-Ja geht so. Die nächsten beiden Läufe haben wir uns dann angestrengt und sind auch super gut gesegelt. Zwei sechste Plätze haben wir ersegelt. Danach waren für diesen Tag die Wettfahrten alle gesegelt. Wir Schiffe wurden mit vereinten Kräften den kurzen aber steilen Hang hinauf gezogen und gegen weg- rollen gesichert. Beim kommenden Event hatte ich Kränzcheneinen Logenplatz. Direkt vor meine n Bug fand eine Schiffstaufe statt. Das Schiff ohne Namen, das heute morgen umgefallen war, wurde getauft. Es ist ein Plastikschiff mit einem wunderschönem Holzdeck. Das sieht richtig schick aus. Die Damen-Crew die es segelt, spendierte Sekt und Bier, ein Steuermann redete eine Rede und dann wurde das Schiff von zwei Kindern getauft. Ab sofort trägt es den Namen Frauentausch. Die Damen bekamen noch ne Torte mit nem Mann drin, die dann gleich angeschnitten wurde. AlleSchiffsstaufe mit Ken Kuchen standen noch lange um das schöne Schiff herum. Ob da jetzt die Frauen untereinander, oder das Schiff unter den Frauen, getauscht wurde, hab ich nicht so richtig mitbekommen. Und was der Mann in der Torte sollte, weiß ich auch nicht. Egal – es sind halt Korasrsegler. Dann gingen alle ins Clubhaus zum Essen und damit hatte ich dann freie Sicht auf die Frauentauch. Sie ist wirklich sehr schön. Ob die Crew am Abend am traditionellen Kickerturnier teilgenommen hat, weiß ich nicht genau. Ich glaub’s aber nicht, so platt wie die Beiden nach dem ersten Saisonregattatag waren. Irgendwann wurde es dann auch ruhiger im Clubhaus und wir konnten schlafen. Am nächsten morgen war Null Wind, der See war spiegelglatt. Der Wettfahrtleiter zog die StrandbadStartverschiebung hoch und die Crews frühstückten ausgiebiger und länger. Ich wurde aufgedeckt und die Segel wurde aufgezogen, damit der Morgentau trocknen konnte. Skipper und Schottin machten eine Runde über den Platz und schauten sich die OK Jollen mal genauer an. Da gibt es auch alles, vom alten Holzschiff bis hin zur Sandwichbausweise aus Balsaholz und Epoxyd. Dann verschwanden sie  noch ne Weile im Clubhaus zum Kaffee. Die Crew vom Frauentausch fing an Ihr Schiff abzubauen. Sie glaubten nicht, dass noch genug Wind für eine Wettfahrt kommen würde. Irgendwann kam aber noch Wind auf, es wurden alle Startvorbereitungen getroffen und wir gingen aufs Wasser. Der erste Start glückte gut und auch die Wettfahrt lief sehr gut. An der Raumtonne war die ævintýri unter Spi knapp vor uns. Leider steuerte die Skipperin das Schiff zu nahe an die  Tonne und beim Halsen berührte Sie die Tonne. Pech für sie – die ævintýri musste kringel. Ihr Problem; Wir waren ganz knapp dahinter und sie wussten nicht wo sie den nötigen Platz finden sollten. Während Sie den Kringel fuhren sind wir natürlich an Ihnen vorbei und ich habe so den sehr guten 5 Platz in diesem Lauf gemacht. Die ævintýri wurde achte. Der nächste Start stand bevor und wir fuhren wieder neben der ævintýri die Linie entlang. Kurz vor dem Start luvten wir beide etwas und die Schottin sagte zum Skipper „Wir sind über die Linie“. Er meinte „Kann nicht sein die, ævintýri ist ja noch über uns“. So sind wir also gestartet und dachten der Einzelrückruf ist bestimmt nicht für uns.DSCN_mittendrin Wir lagen sehr gut im Vorderfeld. Unter Spikurs kurz vor der Raumtonnne waren wir zwischen 3 Schiffen eingeklemmt. In Luv von uns der rote Korsar, dem wir Raum gewähren mussten, in Lee von uns ein Schiff 5cm neben mir. Und dort daneben außen die Grauzone.  Der Skipper konnte wirklich nichts machen, wir waren eingeklemmt. Es rummste rechts und links. Es tat aber nicht weh, da wir alle in die gleiche Richtung segelten. Der rote Korsar verlangte nach der Halse um die Tonne dann einen Kringel von uns. Den mussten wir auch machen, weil wir Ihn ja behindert hatten. Den Kringel hab ich unter Spi gemacht, weil grad ein Windloch war. Die andern drei sind dann ein gutes Stück vor uns gesegelt. Die beiden Schiffe neben uns hätten auch kringeln müssen, weil sie und behindert hatten, das hat die Crew aber erst nach der Wettfahrt gelernt. An der Leetonne haben wir dann gesehen, dass die Bahn verkürzt wurde und es nur noch bis zur Luvtonne rauf zum Ziel ging. Wir kämpften sehr und nutzen jeden kleinen Winddreher. Ein bisschen Glück war auch noch dabei und wir konnten die Grauzone gerade noch vor der Linie abfangen. Das war noch eine super Zielkreuz, die wir da gesegelt sind. Wir zählten die Schiffe vor uns und siehe da, wir gingen als sechster durchs DSCN_WettfahrtleiterZie, knapp hinter Brüllkäfer. Die Freude hielt aber nur Sekunden, gerade so lange bis der Wettfahrtleiter zu uns herüber rief: „3500 Ihr hattet leider einen Frühstart“. Das bedeutete natürlich die Disqualifikation in diesem Lauf. So, das war also unser erster Fehlstart. Der Skipper meinte dazu nur: „Das ist nur weil der Daniel, der den Brüllkäfer sonst immer steuert, nicht am Start war – das ist sonst immer sein Part“ Galgenhumor heißt das, glaub ich. Der Skipper hat sich schon sehr geärgert. Die ævintýri hat übrigens gemerkt das sie einen Frühstart gemacht hat, ist zurück gesegelt und neu gestartet. Die Mädels haben dann noch den 10 Platz erreicht. Uns hat der Frühstart auf den 8 Platz im Gesamtergebnis zurück gespült. Lehrgeld sag ich da nur. Die Schiffsnamen die ich hier in Liblar kennengelernt habe, sind in den Bilden unten zu sehen. Bis zur Siegerehrung wurde ich abgebaut und verladen und anschließend ging es nach Hause. Bis kurz vor Bitburg war es das schönste Cabriowetter und ab dort war ich doch froh, dass ich meine Persening auf dem Holz hatte. Es fing stark an zu regnen. Der Skipper grübelte noch den halben Weg über den verpatzen Start nach, bestimmt passte er in Zukunft besser auf und hört auch der Schottin besser zu.

ah-so gewonnen hat Sportsocke mit Axel und Gerd

Ergebnis

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