Korsarenpreis Goldkanal 2017

Sehr früh am Morgen wurde ich an den MX gekoppelt und wir sind Richtung Goldkanal zum Korsarenpreis gestartet. Es sollte heiß werden an dem Tag und die Crew wollte noch die kühlen Morgenstunden im offenen Wagen genießen. So ging es über die bestens bekannte Strecke ganz gemütlich bis nach Karlsruhe und  dort allerdings nur noch im Schneckentempo über die Stadtautobahn. Wir sind aber trotzdem sehr früh beim RCR angekommen und es waren noch nicht viele Korsarsegeler da. Aufgebaut war ich dann auch ruckzuck damit die Crew sich schnell in den Schatten verdrücken konnte. Nach und nach trudelten die restlichen gemeldeten Mannschaften ein und komplettierten die Startliste. Die Brüllkäfer-Jungs waren auch zeitig angereist und nutzen die Zeit um ihr Schiff mal wieder so richtig zu putzen. Nach der Begrüßung und der Steuermannsbesprechung durch den Wettfahrtleiter ging es auch schon zügig aufs Wasser zum ersten Start. Als das erste Signal ertönte und eine japanische Flagge gehisst wurde, war die Crew etwas verdutzt. Ich sags ja immer wieder. Lest gefälligst die Segelanweisung genauer und schaut auf den Aushang. Da stand nämlich, dass dies die Ersatzflagge für die Korsaren Klassenflagge ist. So war dann gleich mal Unruhe im Schiff, weil den beiden der Countdown nicht bekannt war. Das zog sich dann so durch die ganze erste Wettfahrt und die Crew wurde mit einem Platz 14 nicht gerade belohnt. Der Weg hinter Plan-B, links an der Insel vorbei, war keine gute Idee gewesen; Aber hatte die Schottin das nicht auch schon letzte Jahr gesagt? vajra’s Skipper hat uns dann aufgeklärt was es mit der Japanflagge auf sich hat und so war die Crew dann bei nächsten Start voll motiviert und konzentriert. Der zweite Start war dann aber leider ein Massenfrühstart, bei dem wir allerdings optimal am Startschiff los gekommen waren. Dies wurde auch gleich mit einem „Schade das wär gut gewesen“ vom Startschiff aus bestätigt. Aber auch beim nächste Start hatte Skipper ein gutes Händchen, fand die Lücke am Startschiff und wir waren wieder das oberste Schiff an der Linie. Mit freiem Wind und somit guter Sicht auf die Böen und Dreher führten wir das Feld der 18 Schiffe bis zur Luvtonne an.  Nach der Tonnenrundung hat uns dann aber Brüllkäfer unter Spi überholt, obwohl die Crew schon sehr gut mit dem neuen Spirosystem klar kommt. Dann kämpften wir mit drehendem Wind und kurzen Flautenlöchern. Mal kamen die anderen Schiffe näher, mal segelten wir wieder einen kleinen Vorsprung heraus. Den Lauf beendeten wir knapp vor Fiete und vajra am Position zwei. Na also – es geht doch! Damit war der erste Regattatag gelaufen, da der Wind mehr und mehr einzuschlief. Alle Schiffe wurden, dank der vielen helfenden Hände, zügig über die sehr steile Slipbahn hoch auf den Platz gezogen. Jetzt war Taufe angesagt. The fantastic Fiete wurde getauft und ordentlich mit Prickelwasser übergossen. Alle Crews standen noch eine Zeitlang im Segelschatten von Fiete (wie er nur gerufen wird) und ließen sich die Melonen und die Getränke schmecken. Dann war Abendessen angesagt und im Anschluss daran saßen viele noch lange auf der offen Terrasse des Clubhauses. Mir wurde derweil etwas mulmig, denn auf dem Nachbargelände entzündete ne Gruppe Jugendlicher ein Lagerfeuer, das sich zunehmend zu einem größeren Guckfeuer mauserte. Der Funkenflug, der dadurch entstand wurde zunehmend höher. Aber Schottin und Skipper sahen das auch und stellten mich für die Nacht weit weg vom Nachbargrundstück. Das war auch gut so, denn das Feuer wurde im Laufe der Nacht immer höher gebaut. Aber soweit ich weiß, sind in keiner Persenning größere Brandlöcher vermeldet worden. Am nächsten Morgen ging es dann wieder sehr zeitig los, den der Wettfahrtleiter wollte gerne noch drei Läufe „durchziehen“. Der Wind hatte über Nacht etwas auf West gedreht und auch kräftig zugelegt. Den ersten Lauf des Tages beendeten wir, dank einem guten Start, mit einem sehr guten 5 Platz.  Beim nächsten Lauf verstrickte die Crew sich in mehrere kleine Gerangel mit andern Schiffen, die aber allesamt nicht gut für uns ausgingen. So endete dieser Lauf auch nur mit Platz 13, über den sich die Crew vor 2 Jahren noch sehr gefreut hätte. Der nächste Start gelang wieder hervorragend, meinte Skipper. Die Schottin war sich da nicht so sicher  weil die Einzelrückrufflagge schon wieder am Startschiff hing. Aber Skipper beruhigte „Das hat bestimmt gepasst“. Wir waren in der ersten Runde mit an der Spitze des Feldes. Es ging einmal links an der Insel vorbei und ein andermal rechts. Der Umstand, dass man hier am Goldkanal um eine bewaldete Insel herum segeln und Abdeckung und Winddreher beachten muss, macht das Segeln hier besonders spannend, aber auch anstrengend. Die Hitze die die Sonne zwischen den Wolkenbänken verbreitet war nicht zu unterschätzen und kostet zusätzliche Kraft. Aber die Crew blieb konzentriert, segelte gut und beendete diesen Lauf auf Platz 6. Es stellte sich dann noch heraus, dass die beiden Fehlstarter die  vor uns liegenden Schiffe Brüllkäfer und BARBARELLA waren. Also wurde unsere Platzierung in diesem Lauf noch auf P 4 korrigiert. Damit war der Segeltag beendet und mit vereinten Kräften waren alle Schiffe bald geslippt und die meisten wurden, wie auch ich, gleich abgebaut. Fest verpackt wartete ich dann schon in der Pole Position während die Crew bei der Siegerehrung war. Nach der wie immer herzlichen Verabschiedung machten wir uns hinter dem Brüllkäfer-Gespann auf in Richtung Heimat. Der Weg führte dieses Mal durch das malerische Bärental im Osten von Frankreich.  Zu Hause angekommen wurde ich noch rasch ausgepackt, abgeduscht und zum trocknen in die Sonne gestellt. Das sieht mir  nach einer arbeitsreichen Zeit aus. Skipper hat schon ne Menge Material, Werkzeug und Farbe bereitgelegt. Ich bin gespannt was er so alles vor hat. Wie immer hier noch ein paar Bilder.

Ah so, gewonnen hat Brüllkäfer mit Daniel und Christian.

Ergebnis

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