Das sollte mal kuschelig werden. Zum Frühjahrstreff der Korsare in Inheiden hatten sich 43 Schiffe angemeldet. Auf dem kleinen See, den so manche Crew nur für ein Hafenbecken hält, wird es bestimmt unheimlich eng zugehen. Da muss die Crew aber höllisch aufpassen, dass ich nicht wieder was abbekomme. Die Blessuren vom Goldkanal-Training sind gerade erst vom Skipper geheilt worden. Das so viele Schiffe dort sein werden, hat natürlich seinen Grund. Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums der Korsarenvereinigung haben der Segelclub Inheiden (SCI) und die KV eine spezielle Regatta vor. Es werden am Wochenende nicht nur Läufe zu Rangliste gesegelt, sondern auch noch eine eigene Wettfahrt an der nur Meister teilnehmen dürfen. Was das wohl für Meister sein werden? Ich bin gespannt! Wir sind Freitags Nachmittags zeitig aufgebrochen, damit ich noch einen Platz auf der Wiese ergattern konnte. Aber es war noch ausreichend Platz vorhanden. Nach der üblichen Begrüßungsrunde hat die Crew mich auf dem Parkplatz aufgebaut und dann auf das Clubgelände geschoben. Die DLRG hatte freundlicherweise eine Wiese für die Trailer bereitgestellt und so war beim Club dann doch genug Platz. DiLiTanten am Start kam auch gleich an und brachte, wie letztes Jahr, seinen neuen zu langen Mast mit. Gleich machten sich helfende Hände daran das Teil auf die richtige Länge zu kürzen und die Beschläge neu anzubringen. Wie wichtig diese exakte Arbeit war, zeigte sich Tags darauf bei den Meisterrennen, an denen er teilnehmen durfte. So nach und nach trudelten immer mehr Schiffe ein. Viele neue Rümpfe gab es zu sehen und einige davon trugen die Namen Ihrer Vorgänger. So was aber auch. Das erinnert mich irgendwie an die „Unsinkbar II“. Da gibt’s jetzt wieder einen Spacebird oder einen Wulli, wobei ich den jetzt Glitzerflitzer nennen werde. SuperNova aus Polen war zum ersten Mal hier und die Crew von Obiwan hatte auch ein neues Schiff dabei. Dessen Namen hat aber noch keiner verraten. So endete der Freitag mit viel Hallo und Fachsimpellei der Crews rund um die neuen Schiffe und am traditionellen Grillfeuer. Der Nacht auf Samstag war eisig kalt und auf manchen Schiffen war das Wasser auf Ihrer Persenning gefroren. Wir Schiffe wurden am Samstag fertig ausgepackt und aufgeriggt. Nach der Steuermannsbesprechung, bei der auch das Procedere der Meisterrennen erklärt wurde, gab es dann noch eine Schiffstaufe. Wulli hatte sich eine neue Crew gesucht und wurde von Ihr getauft. Nach der obligatorischen Sektdusche, wenn er Glück hatte war es Cremat, erstrahlte auf seinem Rumpf ein forever wet. Wie treffend und wirklich sehr schön! Dann war es endlich so weit. Alle sind aufs Wasser und in Richtung Startlinie gesegelt. Vor lauter Aufpassen, dass es keine Berührung mit andern Schiffen gab, hat sich die Crew zu wenig auf den eigentlichen Start konzentriert. Der war dann auch nur mittelmäßig und so segelten wir im Mittelfeld. Nach einer Runde um die Tonnen schlief dann aber der Wind ein und der Wettfahrtleiter beendete den Lauf. Alle paddelten zurück zum Club und die meisten Schiffe wurden geslippt. Als dann später wieder Wind einsetze, wurde das Rennen der Meister der Meister gestartet. 14 Schiffe mit Europameistern, Deutschen-, Polnischen und Österreichichen Meistern, Jugendmeistern und Fliesenlegermeistern gingen an den Start. Im ersten Lauf führte New Beetle lange das Feld an, fiel dann aber wieder zurück. Dass auch Meister nicht jedes Schiff beherrschen, zeigte die Crew von Strizer. Sie legten Ihn kurz vor der Luftonne auf die Seite. Der Wind frischte mehr und auf und zum Ende des dritten Laufes fing es sogar an zu graupeln. DiLiTanten am Start konnte zweimal siegen und sich somit den Gesamtsieg sichern. Beim anschießendem Meistergruppenfoto am Steg war es allem klar das die neuen Meister der Meister zum Bad in de kalten See geschickt wurden. Nach dem Abendessen gab die Inheidener Live Band, bestehend aus Seglern, ihre Songauswahl zum Besten. Da sich der SCI seit vielen Jahren um die Korsarenklasse verdient gemacht hat und der Zeremonienmeister Christian immer sein Bestes dazu beiträgt, hatte die saarländische Flotte dann noch für eine Überraschung gesorgt. In Gemeinschaftsproduktion haben Sie ein Korsarenschwert aus Holz in Originalgröße gefertigt, welches Christian überreicht wurde. Das Schwert fand auch sofort seinen würdigen Platz im Clubhaus des SCI, direkt über der Theke. Da Skipper den Schleifstaub meines Decks in den Lack des Schwertes gemischt hat, bin ich auch ein Teil davon. In dieser Nacht wurde viel, laut und lange gelacht und einige Gestalten huschten erst im Morgengrauen an mir vorbei zu ihrem Wohnmobil. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Ranglistenregatta. Genau 40 Schiffe standen zum ersten Start an der Linie. Meine Crew startete sehr aufmerksam und so kam es, dass selbst Lucy auf den ersten beiden Runden immer hinter uns vorbei fuhr. Das war schon außergewöhnlich und hatten wir so noch nie. Das Training der Crew scheint sich langsam etwas auszuzahlen. Bei zweiten Lauf starteten wir auch gut, aber der Skipper schätzte die Dre her nicht alle richtig ein und so kamen wir im Mittelfeld an. Beim letzten Start waren alle wohl etwas zu forsch an der Linie. Der Wettfahrtleiter musste den Start wiederholen und Uniform setzen damit sich alle beherrschten. Wir starteten wieder hervorragend,aber Skipper zwängte sich noch zwischen 3806 und die Leetonne, was nicht so ganz in Ordnung schien. Den Kringel hat er dann auch noch zu dicht an der Tonne gemacht, mahnte new beetles Skipper später. So wurde aus der super guten Position nur ein 13 Platz. Damit war der Regattatag zu Ende und alle Manschaften bauten ihre Schiffe ab. Meine Crew zog mich gleich aus dem Getümmel heraus auf den Parkplatz vor dem Clubgelände. Da war Platz satt und so war ich auch bald reisefertig verpackt. Die Siegerehrung dauerte dann doch etwas länger als sonst. Klar bei der Menge an Sätzen die gesagt werden mussten. Anschließend gab’s die übliche Abschiedsrunde und es ging los Richtung Heimat. Da auf der Autobahn ne Vollsperrung war und die Crew sich entschied noch etwas schön zu cruisen, kam ich dann noch in den Genus einer Schiffsfahrt. Wir haben in Rüdesheim mit einer Fähre den Rhein überquert, das ist mal was anderes. Da wir im Gesamtergebnis auf dem 11 Platz lagen war die Stimmung im MX vor mir hervorragend und dann noch „Nix kaputt gemacht“. Ein paar Bilder gibt es auch noch …
ah- so gewonnen hat Lucy mit Uti und Frank an Bord.
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