Endlich, es geht wieder zu einer Regatta. Es ist zwar schön an meinem See und die Crew segelt auch so oft es geht mit mir dort, aber das Regattasegeln mit anderen Schiffen ist schon etwas Spezielles. Nach Inheiden, zum Frühjahrestreffen sollte es gehen und die Crew hatte sich extra Freitags schon frei genommen damit wir dort am See mehr Zeit verbringen konnten. Nach einer kurzweiligen Anreise, bei der sich die Crew auch nur ein klein wenig verfahren hatte, kamen wir beim SCI an. Das Empfangskomitee aus Organisatoren und Wettfahrtleitung war bereits da und auch vajra stand schon aufgebaut auf dem Platz. Nach einem ausgiebigen „Hallo“ ist meine Crew dann erst mal zu Ihrem „klein aber fein“ Häuschen gegangen und hat mich dann anschließend auf dem großen Parkplatz aufgebaut. vajra hatte mir vom Training am Goldkanal meine neue Genua mitgebracht, die Skipper gleich ausgepackt hat. Was war das? Die hat ja 5 Schothorn Löcher. Das war so aber nicht bestellt, da ich im Leben keine Mastfall fahren kann bei der es 5 Löcher braucht. Daher hatte Skipper extra die Genua mit 4 Löchern bestellt. Sie rollt sich auch besser je weniger Löcher sie hat. Skipper konnte das aber gleich mit dem Segelmacher klären und ich bekomme am Alpsee dann eine neue. Das heißt wir fahren dieses Jahr auch an den Alpsee – juhu. Bis dahin muss es die alte Genua eben noch tun. Eigentlich wollt die Crew ein paar Testschläge auf den See machen, aber mangels Wind vertrieb sie sich die Zeit mit fachsimpeln, grillen, Freibier trinken und tanzen bis nach Mitternacht. So wie es klang hatten alle viel Spaß bei guter Musik. Am nächsten Morgen schaute sich Skipper die Schiffe, die auf dem Platz standen genauer an. Brüllkäfer, der ja schon ne Weile Segelflow heißt, hatte einige Änderungen an seine Streckern. Paula hieß nicht mehr Paula, sondern wird vielleicht den Namen third striezer erhalten. Dafür gibts ne neue Paula. beja flor war nicht da, sein Name stand jetzt auch auf einem neuen Schiff. Man o man da wir einem ja schwindlig bei dem Schiffwechsel-Karussell. Bin ich froh, dass die Schottin und der Skipper mir meinen Namen „eingefleischt“ haben. Ein unbekanntes Schiff gabs auch noch zu sehen, mit dem Namen Send Nudes. Überaus interessant waren dann auch die Ausführungen von joe cools Crew wie es zu dem geborstenen Ruderblatt kam und wie man die Zusatzgewichte in einer Pinne anbringt. Dann war endlich Steuermannsbesprechung und danach sind wir mit den fast 30 anderen Schiffen aufs Wasser. Bein ersten Lauf erwischten wir einen guten Start und kamen als zehnte ins Ziel. Die beiden folgenden Läufe waren dann nicht ganz so gut und wir landeten jeweils im Mittelfeld. Damit war der Regattatag für uns Schiffe beendet. Die Crews feierten in selber Manier, wie am Vorabend auch, bis tief in die Nacht. Sonntags morgens war der See dann spiegelglatt und es regte sich zunächst kein Lüftchen. Irgendwann setzte dann doch eine leichte Briese ein und der Wettfahrtleiter schickte uns auf die Bahn. Den ersten Start wollte die Crew in der Mitte der Linie versuchen, da dort der stärkste Wind war. Alle waren sehr motiviert am Start und prompt endete dieser Startversuch in einem Gesamtrückruf. Der nächste Versuch wurde unter „U“ gestartet, also hieß es aufpassen und keinesfalls in der letzten Minute vor dem Start über die Line fahren. Skipper sah eine Lücke im Feld nahe bei der Starttonne und steuerte mich beim Startschuss genau durch diese Lücke hindurch in den freien Wind. Ein perfekter Start. Von hinten kam dann von einem Schiff plötzlich ein lautes „Ihr wart über die Line“ und bei der nächsten Begegnung „Ihr müsst rausfahren“. Das verunsicherte die Crew sehr und sie segelten dementsprechend schlecht und unkonzentriert. Als wir dann nach der Luvtonnenrundung dasselbe Schiff auch noch abdeckten, kam von dort ein „Ihr seit doch gar nicht mehr im Rennen – das ist unsportlich“. Skipper drehte sofort ab und steuerte mich soweit wie möglich von diesem Schiff weg. Kurz vor der Leetonne schlief der Wind dann wieder völlig ein und der Wettfahrtleiter schoss den Lauf ab. Meine Crew ist dann zuerst zum Startschiff und anschließend zum Tonnenleger gefahren um sich zu erkundigen, ob unser Start korrekt war. Und das war er, es gab keinerlei Beanstandungen. Also war die ganze Aufregung umsonst und wäre meine Crew regelsicher, hätte sie gewusst, dass es unter Flagge U egal ist ob man evt. einen Frühstart macht. Man darf immer die Bahn absegeln und keiner darf einem dies verbieten. Das weiß die Crew, die uns zur Aufgabe bewegen wollte wohl auch nicht – und das waren alte Segelhasen. Aber wie es bei den Korsaren üblich ist, haben die Crews sich im nachhinein zusammengesetzt und die Sache geklärt. Die Alte-Hasen-Crew hat sich entschuldigt und damit ist die Sache aus der Welt. Ich wurde abgebaut und auf den großen Parkplatz vor dem Clubgelände abgestellt währen die Crew bei der Siegerehrung war. Da es der 1. Mai war, war auch entsprechen viel Jungvolk unterwegs und ich wurde kurzerhand als Theke benutzt. Das hätte mich auch weiter nicht gestört, aber dass jemand mir den Handbremshebel an meinem Trailer mit dem Feuerzeug verkokelt hat, ist dann doch eine Unverschämtheit. Nach der üblichen Verabschiedungsrunde sind wir dann gemütlich nach Hause gefahren. Bis nächste Woche hat jetzt Skipper Zeit die Handbremse an meinem Trailer zu richten. Es geht nämlich dann schon nach Graben zum Spargelcup.
ah-so gewonnen hat lucy mit Uti und Frank
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