Das Piratenschiff

Opa „Ich wünsch mir ein Piratenschiff“ sagte Skippers Enkel im Winter zu ihm als die beiden nach einem Sandkasten für den Garten googelten. Was dieser Satz für Auswirkungen haben sollte, zeigte sich im Laufe der nächsten Monate. Für mich fing die Geschichten so an…

Was ist das da auf meinem Hof?Was macht ein anderer Korsar denn plötzlich da in unserm Hof?  Und noch dazu einer aus Vollholz, so wie ich. Was geht da vor? Der sieht zwar noch ganz hübsch aus, aber beim genaueren hinsehen hab ich gesehen, dass er sich mit Sicherheit nicht mehr zum Regattasegeln einsetzen lässt.  Uff – irgendwie bin ich erleichtert. Skipper hat alle Beschläge abgebaut und fing an das Deck zur reparieren, das sich an einigen Stellen vom Rumpf löste. Als das Deck wieder fest verleimt war, hat er es mit Bootslack insgesamt sieben mal lackiert. Wozu er diese sorgfältige Arbeit gemacht hat,  erschloss sich mir immer noch nicht. Dann hat er die Kiste umgedrmit Bitumen gestricheneht und es zeigte sich der teilweise faule Rumpf im Bereich der Lenzer. Die Löcher und auch den Schwertkasten hat er mit Mäusedraht verschlossen und den Rumpf bis zur die Wasserlinie mehrfach mit Bitumen verspachtelt. Ins Wasser kommt die Kiste so mit Sicherheit nicht mehr, also wozu die ganze Arbeit?. Das Boot kam zum trocknen in den Hof und Skipper fing dann an aus OSB Platten eine Kajüte zu bauen. Die hatte Bullaugen, zwei Türen und ein Fenster zum Öffnen mit Fensterbank. Die Kajüte wurde, nachdem sie auch mehrfach geölt worden war, auf den hinteren Teil des Rumpfes platziert und sie bekam innen auch noch einen ebenen Boden. Dann verschwand das Schiff aus meiner Garage und wurde bei Skippers Enkelkindern im Garten ins Erdreich der Sand wird eingebrachteingebuddelt. In das Mittelschiff hat er dann fast eine Tonne Spielsand eingebracht. Auf das Dach der Kajüte hat er Bitumenschindeln genagelt und jetzt war dann auch klar was das wird. Ein Sandkasten mit Spielhäuschen für die Enkelkinder. Das wurde auch von die beiden sofort in Besitz genommen. Ein paar Tage später kam er mit einem sechs Meter langen Baumstamm an. Von dem wurde die Rinde abgeschält und er wurde sorgfältig glatt geschliffen. Als nächstes zimmerte er einen Korb den er auf dem Mast pflanzte und ordentlich befestigte. Den hat er dann in den Rumpf gestellt und mittels Dynemawanten und Vorstag abgespannt.Aufentern und Festigkeit prüfen Das sah schon etwas imposant aus, dieser dicke Stamm da in einem Korsarenrumpf.  Als Nächstes mussten noch richtige Wanten zum Aufentern in den Korb hergestellt werden. Die hat er aus Juteseil gespleißt und so verspannt, dass sie dem Mast auch alleine halten würden. Ob das alles stabil genug ist für tobenden Kinder, hat der dann erst einmal selbst ausprobiert. Jetzt fehlten nur noch ein paar Kleinigkeiten zu einem Piratenschiff.  Das wichtigste war zunächst ein Segel welches passend genäht wurde, auch ein Steuerrad am Mast musste unbedingt angebracht werden – das Schiff muss schließlich lenkbar sein. Fender dürfen nicht fehlen und eine Backskiste im Bug zum Verstauen des Segels und der Sandelsachen und natürlich ein Geheimversteck in der Kajüte für den Klabautermann. Mein alter  Verklicker  kam auf die Mastspitze. Ein  großes Sonnensegel schützt vor der Sonne.

Und zu guter Letzt der Verschlussmechanismus der Kajütentür, der zeigt, dass dies ein richtiges Piratenschiffes ist. Mir fällt beim Anschauen der Bilder auf, dass noch eine Piratenflagge auf dem Masttop fehlt, aber die kommt bestimmt auch noch dort hin.