Wieder einmal sollte es in den Schwarzwald zum Schluchsee gehen. Die Auerhahn Regatta beim SVS stand an und so sind wir an einem Freitag Mittag Richtung Frankreich aufgebrochen. Durch Frankreich geht es meist recht zügig, da man dort ein bisschen schneller fahren darf als in Deutschland. Diesmal sind wir vor Freiburg links abgebogen und durchs Glottertal den Berg hinauf gekraxelt. Im Tal waren es noch mollige 21°, aber als wir oben auf dem Berg ankamen war das Thermometer auf frostige 11° gefallen. So ist es halt im Schwarzwald – ein halbes Jahr Winter und ein halbes Jahr kalt. Beim Club angekommen wurde ich aufgebaut und neben vajra auf der Wiese abgestellt. Die eine oder andere Crew trudelte noch am Freitag ein und bis zum Samstagmittag waren alle 17 Schiffe da. Nach der obligatorischen Steuermanns-Besprechung ging es dann bei Nieselregen und leichtem Wind aufs Wasser. Wir Korsare hatten den See für uns alleine, denn die Monas und Dyas bekamen in diesem Jahr kein Feld zusammen. Auf dem Weg zur Startlinie meinte Skipper zur Schottin „eventuell wären die Trockys doch die bessere Wahl gewesen“. Pünktlich waren alle Schiffe an der Startlinie versammelt und das Startprozedere zum ersten Lauf begann. Die Wettfahrtleitung hatte eine sehr lange Startlinie gelegt und durch den pendelnden Wind war mal die rechte und mal die linke Seite bevorzugt. Die Crew startete in der Mitte der Linie und ließ sich auf keinerlei Zweikämpfe während des Laufes ein. Der fünfte Platz zeigte dann auch, dass sie nicht viel falsch gemacht hatten. Im 2. Lauf sprang sogar ein vierter Platz heraus. Dann fuhren sie mit P13. einen Streicher und zum Abschluss des Tages noch einen achten Platz. Dass es lausig kalt war und zwischenzeitlich immer mal wieder geregnet hatte, konnte die gute Stimmung an Bord nicht trüben. Mit vereinten Kräften wurden dann alle Schiffe den Hang hinauf geschleppt und auf der Wiese abgestellt. Da es wieder zu regnen anfing wurde ich schnell abgebaut, zugedeckt und die Crew verschwand im Seglerheim. Dort brutzelte der Koch im rustikalen Outdoorofen mehrere Braten im Brotmantel und lecker gefüllte Teigtaschen. Der Abend endete dann am Lagerfeuer und später in der warmen Stube. Am Sonntagmorgen hieß es dann wieder zeitig Segel setzen und ab zur Startlinie. Skipper legte mich zum ersten Start etwas weit ins Lee und damit in die Abdeckung vom Plan-B, Prinz von Baden und Rennschnegge. Da die letzte Minute vor dem Startsignal schon angebrochen war konnte Skipper mich nur durch ein beherztes Anluven aus der Situation befreien. Die anderen drei in Luv mussten natürlich auch hochziehen und drückten sich gegenseitig über die Startlinie. So kam es zu einem Gesamtrückruf und der Lauf wurde abgebrochen. Der nächste Start glückte dann ohne Probleme und die Crew segelte bei drehendem Wind so gut es ging. An der Leetonne kamen wir kurz hinter Prinz von Baden an. Der ließ eine große Lücke und Skipper nahm die Tonne eng und luvte hinter ihr hoch. Prinz von Baden legte plötzlich um und kam mittig auf mich zu. Skipper schrie so laut er konnte und sah sich schon in der Garage stehen um den Schaden zu beheben. Schnell sprang er nach Lee um die Bugspitze von Prinz von Baden abzufangen, der drehte aber ab und kreuzte nur wenige Zentimeter hinter meinem Heck. Das ging gerade noch mal gut und wir kamen alle heil ins Ziel. Beim letzten Lauf lieferten wir uns noch etliche faire Duelle mit Überholverboot, die allen Spaß machten. Danach beendete die Wettfahrtleitung die Regatta und wir machten uns auf den Weg zum Hafen. Ich musste leider nass eingepackt werden, da es wieder nieselte. Die Crew machte sich dann auf den Weg zur Siegerehrung. Die fand in der großen Tenne des Seglerheimes statt und begann mit der Vergabe der sogenannten Trotteltanne. In diesem Jahr ging die Tanne zunächst an den Skipper von vajra. Er hatte sich erlaubt sein Schiff nicht richtig am Auto anzukoppeln und hatte es nach ein paar Metern Fahrt doch glatt verloren. vajra hatte wohl sehr viel Glück, dass ihm nichts passiert ist. Dafür hatte sein Skipper die Tanne zu Recht verdient. Danach begann die Siegerehrung, die ganz normal mit der Ehrung der Crews von hinten nach vorne begann. Auf den vorderen Plätzen gab es dann aber einige Differenzen in der Reihenfolge und es musste zweimal nachgebessert und neu gerechnet werden. vajra’s Skipper reagierte schnell und so wechselte die Trotteltanne Ihren Besitzer hin zur Wettfahrleitung des SVS. Nach der üblichen Tschüss Runde brachen wir dann bald Richtung Alpsee auf. Die Crew wollte dort ein paar Segeltage mit mir verbringen und dann an der 7 Schwaben Regatta teilnehmen. Da freu ich mich aber sehr, dass es gleich weiter um segeln geht.
ah-so gewonnen hat vajra mit Rainer und Sonja
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