Momentan geht es ja Schlag auf Schlag, jedes Wochenende ist Regatta. Das ist auch gut so – und damit die Crew noch besser in den Regattamodus kommt sind wir samstags morgens früh nach Kahl aufgebrochen. Zunächst sind wir kurz zur Pension und haben, dank des neuen Navi, auch den Club am See gefunden, fast ohne uns zu verfahren. Kaum auf dem Gelände angekommen, sprang Schotte Max uns in den Weg, damit wir nicht auf den neu gepflanzten Rasen fahren. Der ist momentan heilig und darf nicht befahren werden. Die meisten der zwölf gemeldeten Schiffe waren vom Club oder schon am Vortag angereist und daher aufgebaut. Bei meiner Crew sitzt mittlerweile jeder Handgriff und so war ich schnell aufgeriggt und segelklar. Auch der neu eingebaute Fallenaufräumer funktioniert gut. Nach der Begrüßungsrunde und der Steuermannsbesprechung ging es dann auch bald aufs Wasser. Pünktlich um 14 Uhr war dann der erste Start. Die Crew startete sehr gut und nach der ersten Kreuz waren wir direkt hinter Kraftzwerg als zweite an der Lufttonne. Aber irgendwo war dann doch der Wurm drin. Beim Raumkurs unter Spi steuerte Skipper mich, trotz Warnung der Schottin, zu nahe an der Starttonne vorbei und prompt fädelte die Leeschot des Spi’s bei der Tonne ein. Ich kam dadurch fast zum Stillstand. Beim Bergen des Spi fiel die Spischot dann über den Bug und bremste auf der nächsten Kreuz, so dass wir ein paar Plätze verloren. Das Skipper nicht alle Dreher ordentlich ausgesegelt hat, half auch nur allen anderen. Die Crew schaffte es gerade noch auf der Zielkreuz Barbarella zu überholen, sonst hätten sie den KV Bericht schreiben dürfen. So kamen wir den doch noch als vierte ins Ziel. Zu viele technische Mängel und Fehler murmelten die beiden nach dem Lauf, aber die Aussage „es Schëff läuft gut“ hieß, dass es auf jeden Fall nicht an mir lang. Zu Beginn des zweiten Laufs frischte der Wind etwas auf. Die Crew startete mich wieder gut, so gut, dass die Schottin schon einen Fehlstart befürchtete. Dem war aber nicht so und wir segelten auch die erste Kreuz ganz ordentlich. Dann schlichen sich wieder die Fehler ein. Beim Spi bergen fiel die Spischot wieder über den Bug, was wiederum die Geschwindigkeit auf der Kreuz drosselte. Dann beim nächsten setzen fiel der Spi komplett vor meinen Bug und ich fuhr natürlich drüber, bis er am Schwert hängen blieb. Der Fehler, das Schwert beim runden der Luftonne nicht hochzuklappen, wie Skipper das sonst immer macht, erwies sich jetzt als Glück, sonst wär der Spi erst am Ruder hängen geblieben. Jetzt musste ich in den Wind gestellt und dann rückwärts gesegelt werden, damit der Spi wieder vor den Bug kommt. Das gelang auch erst beim dritten Anlauf und so verloren wir wieder viele Plätze. Als der Spi dann endlich oben war sind, wir hinter dem Feld her gehechelt. Da die Wettfahrtleitung 3 zu segelnde Runden angeschlagen hatte, standen uns noch einige Runden zur Aufholjagd zur Verfügung. Das machte die Crew auch gut und wir kam wieder als vierte ins Ziel. Der Wind frischte noch etwas mehr auf, was meiner Crew immer gut gefällt. Ein bisschen mehr Mastfall geben, die Genua und den Bügel nachstellen und schon konnte es wieder losgehen. Der folgende Start musste abgebrochen werden da der Wind ordentlich gedreht hatte und die Wettfahrtleitung hatte einiges zu tun, bis alle Bojen neu ausgerichtet waren. Der dritte Start war auch wieder sehr gut. Am Leefass nach der ersten Runde waren wir ganz dicht hinter „mein Name wird nicht verraten vor der Taufe in Starnberg“ ums Fass gesegelt und Skipper wollte umlegen um aus den Abwinden heraus zu segeln. Er war dabei etwas zu schnell, denn die Schottin war noch im Trapez eingeklinkt. So kam es wie es kommen musste, ich durch die Wende, die Schottin in Lee hinterm Groß, welches dadurch nicht auffierte und Skipper zu langsam, um über die Bordwand aufs Schwert zu steigen. Als beide dann endlich am Schwert angekommen waren, steckte mein Verklicker schon im Grund des Sees. Das Aufrichten dauerte dann eine gefühlte Ewigkeit. Und wenn’s nicht läuft, kommt auch noch Pech dazu. Der Wind flaute etwas ab und reichte nicht mehr um mich zügig leer zu segeln. Wir sind dann halb voll die ganze Kreuz gefahren und erst unter Spi konnte ich so viel Fahrt aufnehmen, dass das Wasser aus mir ablief. Bei dem Durcheinander wusste die Crew zunächst gar nicht mehr was für ein Kurs gerade anstand und ob jetzt Schleife oder Dreieck dran war. Den Gedanken aufzugeben und den Lauf zu streichen haben die beiden aber sofort verworfen und sich wieder aufs segeln konzentriert. Sie segelten den Rest der Bahn ordentlich ab, nutzten alle Dreher aus und hatten dann auch bei dem einen oder anderen Dreher das richtige Händchen. Auf der Zielkreuz waren dann Schlucki und Barbarella etwas voraus. Da könnten wir vielleicht noch einen davon kriegen, meinte Skipper und da die beiden Schiffe sehr miteinander beschäftigt waren, freute sich der Dritte und das waren in dem Fall wir. Kurz vor den beiden fuhren wir über die Ziellinie und segelten damit Platz 5 heraus. Oh leck was für ein Tag, so viel Mist haben die beiden an einem Segeltag schon lange nicht mehr gemacht. Jetzt hieß es slippen und alles ordentlich trocken legen bzw. hängen. Und ja, der Verklicker muss ja auch noch gerichtet werden. Helfende Hände die mich auf die Seite legen wollten wurden schnell angeboten, aber Skipper wollte lieber den Mast ausbauen. Mein neuer Rumpf sollte nicht auf dem Slipwagen gedreht werden, das war ihm zu gefährlich. Beim Öffnen der Y-Schots stellte Skipper erleichtert fest, dass gar nicht so viel Wasser in meinem Bug war. Höchstens 5 Liter schätzte er. Die waren dann auch schnell gelenzt und so stand ich dann als Wäschespinne verkleidet auf den Gelände. Für die Mannschaften gabs frisches Bier vom Fass und dann bald auch das Abendessen. Danach wurde ein Feuer unten am Wasser beim Steg angezündet. Was für einen schöne Stimmung. Meine Crew war dann doch relativ fertig und hat sich zeitig in die Pension verzogen. Am nächsten Morgen waren die meisten noch beim Weisswurstfrühstück, während bei mir der Mast umgelegt und der Verklicker wieder gerade gebogen wurde. Der macht das nun schon zu dritten Mal mit und so langsam wird’s wohl Zeit für einen neuen. Die Crew hoffte auf Wind, wollte segeln und die schlechte Performance vom Vortag vergessen machen, aber daraus wurde leider nichts, denn es stellte sich kein regattatauglicher Wind ein. Erst nach dem Abbau und der Siegerehrung frischte es auf, aber da war es zu spät. Noch fertig verpacken und bei allen verabschieden, dann ging es auch schon bei strahlendem Sonnenschein Richtung Heimat. Das die nächsten Wochen bis zur IDM noch kräftig Manöver geübt werden müssen, ist den Beiden hoffentlich klar, so viele Fehler wie an diesem Wochenende dürfen am Alpsee nicht passieren.
Hier noch eine Bilder-Galerie vom SCK
ah- so gewonnen hat der vajra mit Rainer und Philipp an Bord
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